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Italiener demonstrieren gegen Israel

MAILAND (inn) – In Mailand hat es am Dienstag anti-israelische Demonstrationen gegeben. Anlass war die Beteiligung von Israelfreunden an einer Feier zur Befreiung Italiens von der faschistischen Herrschaft vor 61 Jahren.

Laut der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ begann eine Gruppe von Autonomen, israelfeindliche Slogans zu skandieren, sobald sie die pro-israelischen Banner gesehen hatten. Sie riefen: „Intifada“, „freies Palästina“, „der Staat Israel ist ein Terrorstaat“ oder „Zionisten sind Mörder“. Viele Italiener solidarisierten sich jedoch spontan mit den Israelfreunden und klatschten ihnen Beifall.

Die Autonomen verbrannten während des Gedenkmarsches zwei israelische Flaggen. Mit einem arabischen Slogan protestierten sie gegen den Einsatz italienischer Soldaten im Irak. Sie trugen eine Bahre, die mit einem schwarzen Tuch bedeckt war. Gleichzeitig zeigten sie Bilder von Menschen, die im Irak getötet wurden. Eine Aufschrift sprach von der „faschistischen Besatzung der USA“.

Bei italienischen Politikern und jüdischen Vertretern stießen die Kundgebungen auf Kritik, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Der Gewinner der jüngsten Wahlen zum Premierminister, Romano Prodi, kritisierte sie als „abscheuliche Demonstration der Gewalt“. Er sei „zutiefst empört über diesen Akt, den ich scharf verurteile“, sagte er in einer Mitteilung. „Solche Taten beleidigen das italienische Volk und alle, denen Frieden im Nahen Osten am Herzen liegt.“

Am 25. April 1945 hatte in mehreren italienischen Städten, darunter Mailand, der Aufstand der Partisanen gegen das faschistische Regime begonnen. Der Diktator Benito Mussolini versuchte zu fliehen. Drei Tage später wurde er jedoch am Comer See mit seiner Geliebten Clara Petacci erschossen. Ihre Leichen wurden öffentlich aufgehängt. Italien kapitulierte vor den Westmächten. Der 25. April ist als „Tag der Befreiung“ (Liberazione) der italienische Nationalfeiertag. An dem Marsch in Mailand nehmen traditionell ehemalige Partisanen teil. Dabei wird auch der Juden gedacht, die sich am Kampf gegen das Regime beteiligt hatten.

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