Al-Molqui, der Anführer der Geiselnehmer, wurde am Samstag von Palermo zuerst nach Rom geflogen und von dort weiter nach Damaskus in Syrien. Das berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“.
Der Palästinenser gehörte der Terrorgruppe „Palästinensische Befreiungsfront“ (PLF) an. Er war ursprünglich zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Im Jahr 1996 beging Al-Molqui einen Fluchtversuch. Zwölf Tage war er auf freiem Fuß, bis er von der Polizei in Spanien festgenommen wurde. Zur gleichen Zeit setzten die USA auf ihn ein Kopfgeld von zwei Millionen Dollar aus.
Am vergangenen Montag starb zudem der ebenfalls an der Entführung beteiligte Palästinenser Chaled Hussein. Der 73-Jährige erlitt in einem Gefängnis bei Neapel einen Herzinfarkt.
Hintergrund
Die „Achille Lauro“ war damals mit über 600 Passagieren von Ägypten nach Israel unterwegs. Vier Mitglieder der PLF – einer Untergruppe der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) von Jasser Arafat – stürmten das Schiff und nahmen die Passagiere als Geiseln. Die Terroristen erschossen den an einen Rollstuhl gefesselten US-Bürger Leon Klinghoffer und warfen ihn über Bord. Später stellte sich heraus, dass sie Klinghoffer für einen jüdischen Touristen gehalten hatten. Die Männer forderten die Freilassung von 51 in Israel inhaftierten Palästinensern. Sie drohten damit, das Schiff in die Luft zu sprengen.
Die dreitägige Irrfahrt der „Achille Lauro“ endete im ägyptischen Port Said. Die Entführer hatten aufgegeben, nachdem Ägypten ihnen die Ausreise nach Tunesien genehmigt hatte. US-Kampfflugzeuge fingen das Flugzeug mit den PLF-Mitgliedern jedoch ab und zwangen es zur Landung auf Sizilien.