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Italien: UNIFIL-Leitung nur, wenn Israels Waffen schweigen

JERUSALEM (inn) – Italien hat sich bereit erklärt, die Führung der UNIFIL-Friedenstruppe im Libanon zu übernehmen. Bedingung sei jedoch, dass Israel das Schießen auf Hisbollah-Kämpfer einstelle, stellte der italienische Außenminister Massimo D’Alema am Dienstag klar.

Italien hat angekündigt, 3.000 Soldaten zu entsenden; dies wäre der größte Beitrag eines Landes zur UNIFIL-Truppe. D’Alema kritisierte die Militäraktionen Israels gegen die Hisbollah auch nach dem Waffenstillstand: „Wir erwarten von Israel das erneute Bemühen, dieses Mal den Waffenstillstand auch einzuhalten. Es ist richtig, von der Hisbollah zu erwarten, dass sie die Waffen niederlegt, aber wir können unsere Truppen nicht in den Libanon entsenden, wenn die israelische Armee weiter schießt.“

Der italienische Premier Romano Prodi unterrichtete Kofi Annan darüber, dass Italien bereit sei, eine führende Rolle zu übernehmen. Eine endgültige Entscheidung darüber werde Italien am Wochenende fällen.

„Italien hat sich immer für Frieden in der Region eingesetzt, und wenn sich abzeichnete, dass internationale Hilfe für eine Lösung mit der Hisbollah gebraucht wird, waren wir froh, wenn wir unseren Beitrag leisten konnten“, erklärte der italienische Botschafter Sandro De Bernardin gegenüber der „Jerusalem Post“. Es sei schade, wenn „die ganze Maschinerie ins Stocken“ gerate, „weil es Probleme mit dem Angebot der Franzosen gibt, die Leitung zu übernehmen“. Frühestens am Mittwoch will die UNO zur internationalen Libanon-Truppe in Brüssel tagen.

Bis voraussichtlich Februar führt Frankreich die etwa 2.000 Mann starke UNIFIL-Truppe im Libanon an. Die UNO sieht eine Aufstockung der Truppe auf 15.000 Soldaten vor. Frankreich will lediglich 200 zusätzliche Soldaten entsenden.

Rød-Larsen in Jerusalem

Der UN-Gesandte für den Nahen Osten, Terje Rød-Larsen, sprach am Montag in Jerusalem mit Israels Außenministerin Zipi Livni, Verteidigungsminister Amir Peretz und dem Vizepremier Schimon Peres. Thema war der Waffenstillstand mit der Hisbollah, den die UN zu sichern helfen sollen. Details gab Rød-Larsen nicht bekannt. Livni bat Rød-Larsen und die UN darum, größeren Druck auf die Länder auszuüben, Truppen für die UNIFIL bereitzustellen. Rød-Larsen, der am Sonntag in Israel eingetroffen war, hatte zuvor zwei Tage in Beirut mit libanesischen Vertretern gesprochen. Der UN-Diplomat sagte, alle Gespräche seien „sehr konstruktiv“ gewesen.

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