Suche
Close this search box.

Italien mit Israel verwechselt

ASCHDOD (inn) – Zwei illegale Einwanderer aus dem Irak sind am Donnerstag mit einem Schiff in der israelischen Küstenstadt Aschdod eingetroffen. Ihr eigentliches Ziel war allerdings nicht das „Heilige Land“, sondern Italien.

Einer der beiden jungen Männer ist palästinensischer Herkunft. Sein Vater lebte in Haifa, wanderte aber vor vielen Jahren in den Irak ein. Wegen der Lage im Irak und der Diskriminierung der Palästinenser beschloss der 27-Jährige, in die Türkei zu fliehen. Er hatte mehrere Angehörige durch Kampfhandlungen verloren. Vor seiner Abreise traf er einen 23-jährigen irakischen Studenten, der ähnliche Pläne hatte. Hauptanlass war der fortwährende Konflikt in seiner Heimat.

In der Türkei traten die beiden mit einem Mann in Kontakt, der sich „Jassin“ nannte. Er versprach, in Italien Arbeit und ein gutes Auskommen für sie zu finden. Das werde allerdings nicht legal sein. Dafür zahlten sie 400 Dollar. „Jassin“ schmuggelte sie auf das Schiff, wo sie sich mehrere Tage in einer engen Seitenkabine versteckten.

Als das Schiff am Hafen von Aschdod anlegte, wurden die beiden Araber entdeckt. Wenn sie es geschafft hätten, länger unbemerkt zu bleiben, hätten sie ihr angestrebtes Ziel womöglich erreicht. Denn das Schiff sollte seine Fahrt nach Italien fortsetzen.

Die Verantwortliche für Grenzübertritte im israelischen Innenministerium, Dana Calderon, ordnete an, dass alle Passagiere zunächst an Bord bleiben müssten. Sie befürchtete, dass sich ein Komplize der Männer, die aus einem feindlichen Land kamen, auf dem Schiff befinden könnte. „Den beiden wurde die Einreise verweigert, weil sie blinde Passagiere waren“, sagte sie gegenüber der Online-Ausgabe der Zeitung „Jediot Aharonot“. „Das ist ein normaler Vorgang, der für Bürger aus jedem Staat gilt. Dies ist das erste Mal, dass wir es mit Irakern zu tun haben.“

Bereits vor anderthalb Jahren waren in Haifa sechs Türken auf einem Frachtschiff angelangt, die sich in einem Container mit Textilprodukten verborgen hatten. Auch sie wähnten sich während der fünftägigen Reise auf dem Weg nach Italien und waren überrascht, als sie stattdessen nach Israel kamen. Die Türken hatten „Jassin“ ebenfalls Geld für seine Dienste gegeben.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen