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Italien dementiert: „Keine Palästinenser zu uns ins Exil“

BETHLEHEM / ROM (inn) – In den Verhandlungen um eine Lösung der Besetzung der Geburtskirche in Bethlehem hat sich jetzt erstmals die italienische Regierung zu Wort gemeldet – und Berichte zurückgewiesen, wonach einige Palästinenser nach Italien ins Exil gehen sollen.

Italiens stellvertretender Premierminister Gianofranco Fini sagte am Dienstag, sein Land habe niemals einer Aufnahme von militanten Palästinensern zugestimmt, die „wegen Terrorismus angeklagt werden“. Ihm sei zudem nicht bekannt, daß sich Italien jemals für solch eine Lösung bereit erklärt habe, sagte der Chef der postfaschistischen Partei Alleanza Nationale.

Aus Regierungskreisen wurde am Dienstagmorgen gar heftige Kritik an den Mitglieder der Verhandlungsdelegationen laut. Die italienische Regierung sei über die Vorgänge und Vorschläge „völlig im Dunkeln gelassen worden“ und in einer „arroganten und beschämenden Art und Weise“ behandelt worden, hieß es in Rom.

Die Möglichkeit, einige der Palästinenser aus der Geburtskirche nach Italien zu bringen, hatte am Montag der palästinensische Gouverneur von Bethlehem, Muhammad al-Madani, ins Gespräch gebracht.

Nach seinen Angaben verhandele die palästinensische Delegation mit Israel um die Auslieferung zwischen sechs und zehn Palästinensern nach Italien, die über Jordanien in das europäische Land gebracht werden sollten. In Italien sollten die Männer sich dann als „Gäste der Italienischen Regierung“ aufhalten, sagte al-Madani.

Im israelische Rundfunk hieß es unterdessen, die italienische Regierung mache eine Entscheidung über die Aufnahme der Palästinenser von der Zustimmung der Europäischen Union (EU) abhängig.

In die Verhandlungen ist offenbar auch PLO-Chef Yasser Arafat persönlich eingeschaltet. Ein Sprecher des Palästinenserführers sagte am Morgen, Arafat habe bereits seine Zustimmung zu einer Auslieferung einiger Palästinenser nach Italien gegeben und bemühe sich nun auch um die Zustimmung der italienischen Regierung.

Den Angaben zufolge sollen zudem mehr als 30 mutmaßliche Terroristen in den Gazastreifen eskortiert und die verbleibenden rund 80 Palästinenser voraussichtlich freigelassen werden.

Bis zum Dienstagmorgen lag noch immer keine Lösung in der Verhandlungen um die Palästinenser in der Geburtskirche vor. Israelischen Angaben zufolge soll jedoch bis zum Nachmittag eine Entscheidung über die Palästinenser gefallen sein. Beide Seiten seien einer Lösung „sehr, sehr nahe“, sagte ein Mitglied der israelische Delegation.

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