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Israels UN-Botschafterin warnt vor zweitem Holocaust

NEW YORK (inn) - Die UNO hat am Montag einen Plan für die Gestaltung des 70. Jahrestages der Reichspogromnacht am kommenden Sonntag diskutiert. Den Vorschlag zum Gedenken an die Schoah hatte UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon eingereicht.

In der Sitzung warnte die israelische UN-Botschafterin Gabriela Schalev vor den Drohungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad gegen den jüdischen Staat. Sie forderte die Vereinten Nationen auf, den Provokationen unverzüglich ein Ende zu machen. In diesem Zusammenhang erinnerte sie die Vertreter der Länder an den Eid der Generalversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg, dass sich der Holocaust nicht wiederholen werde.

Wertschätzung für UN-Gedenken an Schoah

Israel und das jüdische Volk schätzten die historische Entscheidung der UNO von vor drei Jahren, fügte Schalev laut der Zeitung „Jediot Aharonot“ hinzu. Damals hatte die Vollversammlung den 27. Januar zum internationalen Holocaust-Gedenktag erklärt. Es ist der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau im Jahr 1945. Zudem gibt der Generalsekretär alljährlich einen Bericht über entsprechende UN-Aktivitäten ab.

Die israelische Botschafterin sagte, diese Initiative sei begrüßenswert, aber nicht ausreichend. „Wir müssen die Lektion aus dem Völkermord der Nazis lernen und moderne Bedrohungen identifizieren.“ Die unangenehme Realität dürfe nicht ignoriert werden. Der Führer eines UN-Mitglieds leugne den Holocaust und rufe zur Zerstörung eines anderen Mitgliedslandes auf. Das Versprechen „nie wieder“ müsse nicht nur Äußerungen wie die von Ahmadinedschad verurteilen, sondern auch gegen das Land vorgehen, dessen Führer so widerwärtige und gefährliche Bemerkungen mache.

„Wir müssen uns daran erinnern, dass die Schoah nicht in den Gaskammern begann, sondern dort endete“, so Schalev. Begonnen habe sie hingegen mit gefährlichen Worten des damaligen Führers.

Hintergrund Pogromnacht

In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 hatten die Nazis in ganz Deutschland zahlreiche Juden verhaftet. Der Aktion der SA fielen 91 Juden zum Opfer. Über 250 Synagogen wurden in Brand gesteckt, etwa 2.500 jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert und zerstört. Die Aktion wurde als „Vergeltung“ für das Attentat auf den deutschen Legionsrat in Paris, Ernst vom Rath, durch den Juden Herschel Grynszpan deklariert. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels sprach von einem „spontanen Volkszorn“. Juden wurden in der Folge systematisch aus dem Wirtschaftsleben verdrängt. Die Pogromnacht schuf zudem die Voraussetzungen für eine Deportation der Juden in Sammellager.

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