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Israels neuer „Soldat Nummer Eins“

Der 19. Generalstabschef der israelischen Armee heißt Gabi Aschkenasi. Damit ist erstmals in der Geschichte Israels ein Kommandeur der Golani-Elitekampftruppe zum Chef des Generalstabs ernannt worden.

Generalmajor (der Reserve) Gabi Aschkenasi wurde 1954 als Sohn eines Holocaustüberlebenden geboren. Seine Mutter stammt aus Syrien. Er ist im Moschav Chagor in der Scharonebene aufgewachsen.

1972 wurde er in die Golani-Elitetruppe eingezogen, nahm 1976 an der spektakulären Befreiungsaktion israelischer Geiseln auf dem Flughafen von Entebbe in Uganda teil und wurde 1978 als stellvertretender Kommandeur des Golani-Bataillons während der Operation „Litani“ im Südlibanon verwundet.

Der Lebenslauf des Vaters einer Tochter und eines Sohnes liest sich wie eine Bilderbuchkarriere im israelischen Militär. Er wurde Brigadekommandeur, 1998 Kommandeur des Nordbereichs der israelischen Armee und erreichte dann verschiedene Positionen im Generalstab, bis er von 2002 bis 2005 stellvertretender Generalstabschef war.

Als Dan Halutz, der übrigens ebenfalls in Chagor aufgewachsen ist, zum Generalstabschef ernannt wurde, nahm Gabi Aschkenasi seinen Abschied aus der Armee. Er ließ sich dann allerdings von Verteidigungsminister Amir Peretz zum Generaldirektor des Verteidigungsministeriums ernennen – was in etwa der Position eines bundesdeutschen Staatssekretärs entspricht.

Aschkenasi hat sich in den vergangenen Jahren besorgt über den moralischen Schaden geäußert, den israelische Soldaten durch die Kampfeinsätze erleiden. Gegenüber den Buchautoren Amos Harel und Avi Issacharoff meinte er: „Meine größte Sorge ist der Verlust der Menschlichkeit durch den dauernden Krieg.“

Die Ernennung eines neuen Generalstabschefs zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nicht unumstritten. Kritiker meinen, die Winograd-Untersuchungskomission hätte zuerst ihr Gutachten über Führungsfehler während des zweiten Libanonkriegs abgeben sollen, bevor eine neue Armeeführung installiert wurde.

Sein Vorgänger, Generalleutnant Dan Halutz, hatte am 16. Januar seinen Rücktritt eingereicht. Im Blick auf den Krieg mit der Hisbollah im vergangenen Sommer hatte Halutz mehrfach geäußert: „Ich bin verantwortlich, aber nicht schuld.“ Eine der großen Herausforderungen des neuen Generalstabschefs ist es jetzt, das Vertrauen der israelischen Öffentlichkeit in die Armee wiederzugewinnen.

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