Israelisches Kriegsschiff angegriffen – Raketen am See Genezareth

JERUSALEM / BEIRUT (inn) – Die radikal-islamische Hisbollah hat am Freitagabend ein Schiff der israelischen Marine angegriffen. Außerdem feuerte die Terrorgruppe vom Libanon aus erneut Raketen auf Ziele in Nordisrael ab – drei Geschosse landeten in der Stadt Tiberias am See Genezareth.

Das israelische Kriegsschiff befand sich etwa 16 Kilometer vor der libanesischen Küste. Es wurde durch eine im Iran hergestellte C-802-Rakete schwer beschädigt. Anschließend wurde das Schiff in die israelische Küstenstadt Haifa zurückgebracht. An Bord wurde die Leiche eines Soldaten entdeckt – drei weitere Israelis werden noch vermisst. Zum Zeitpunkt des Angriffes hatten sich ungefähr 80 Soldaten auf dem Schiff aufgehalten. Die Marine blockiert die libanesischen Häfen. Dadurch will Israel verhindern, dass zwei am Mittwoch entführte Armeeangehörige auf dem Seeweg außer Landes gebracht werden.

Rakete tötet zwei Israelis

Bei einem Angriff in Nordisrael kamen eine Frau und ihr fünfjähriger Enkel ums Leben. Eine Katjuscha-Rakete hatte ein Wohnhaus im Moschav Meron bei Safed getroffen. Vier weitere Israelis wurden verletzt, wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet. Als Reaktion sagte ein Sprecher im Büro des israelischen Premierministers, David Baker: „Diese zwei Israelis, eine Frau und ein Kind, waren völlig unschuldige Opfer des Terrors, der aus dem Libanon hervorsprudelt – Israel schwört, ihm ein Ende zu setzen.“

Erstmals Raketen in Tiberias

Am Samstag schoss die Hisbollah erstmals drei Katjuscha-Raketen nach Tiberias ab – die Stadt liegt 35 Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt. Ein Wohnhaus wurde getroffen, doch die Bewohner weilen im Ausland. Weitere Raketen schlugen neben einem Stadion und in der Nähe eines Hotels ein. Die Behörden forderten die Bevölkerung auf, die Strände des Sees Genezareth zu meiden und ihre Schutzräume aufzusuchen. Zahlreiche weitere Raketen kamen an verschiedenen Orten im Norden Israels auf. Mindestens drei Menschen wurden verwundet. Zudem brachen mehrere Feuer aus.

Wieder Ziele im Libanon beschossen

Unterdessen setzten die israelischen Streitkräfte ihre Operationen im Libanon fort. Eine Rakete zerstörte nahe der Stadt Tyros einen Kleinbus. Dabei starben 15 Passagiere, sechs weitere erlitten Verletzungen. In dem Fahrzeug waren Familien aus einer Ortschaft auf der Flucht, teilte die libanesische Polizei mit. Ferner feuerte Israel auf Straßen, Brücken und Tankstellen im ganzen Land. Mindestens zwölf Menschen wurden getötet und 32 verletzt. Bei einem weiteren Angriff im Süden starben drei Libanesen.

Insgesamt sind bei der Militäroffensive bisher 93 Libanesen ums Leben gekommen. Die meisten von ihnen waren Zivilisten.

Flugblatt warnt vor Hisbollah-Führer

Die Luftwaffe warf grüne Flugblätter über Beirut ab, auf denen Israel vor Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah warnt. Dieser ist in einer Karikatur als Schlange dargestellt, die sich nach der libanesischen Hauptstadt ausstreckt. Dazu heißt es: „An das libanesische Volk: Nehmt Euch in Acht! Er scheint ein Bruder zu sein, aber er ist eine Schlange.“ Laut „Ha´aretz“ wurden die Zettel schnell von der libanesischen Polizei eingesammelt. Bei einem israelischen Angriff wurden das Hauptquartier der Hisbollah in Beirut und Nasrallahs Wohnhaus zerstört.

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