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Israelisches High-Tech-Unternehmen verklagt Infineon

MÜNCHEN (inn) – Die israelische High-Tech-Firma „Green Power Technologies“ (GPT) hat den deutschen Chip-Hersteller Infineon verklagt, weil dieser eine Technologie der Israelis gestohlen haben soll. Wenn GPT den Prozess gewinnen sollte, könnte es für Infineon teuer werden: Bei dem Rechtsstreit geht es um ein Marktvolumen von einigen hundert Millionen Dollar.

Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) hatten GPT und das Münchner Unternehmen Infineon 2001 eine Zusammenarbeit in der Herstellung von Chips ausgehandelt. Diese kommen vor allem in Laptops, Personalcomputern und Telekommunikationsgeräten zum Einsatz, da diese sie kleiner und effizienter machen. Nachdem die israelische und die deutsche Firma Verschwiegenheitserklärungen unterschrieben hatten, legte GTP alle Informationen über sein Produkt offen, sagte GPT-Vorstandschef Eitan Cohen der SZ. Dazu gehörten eine Bauanleitung und ein 180-seitiger technischer Leitfaden.

Unmittelbar danach habe Infineon die Verhandlungen mit dem aus der Ben-Gurion-Universität ausgegründeten Unternehmen abrupt beendet und binnen weniger Monate begonnen, ein „auffallend ähnliches“ Produkt selbst zu vermarkten.

„Und das, obwohl Infineon zuvor zugesichert hatte, dass es kein vergleichbares Produkt in seiner Pipeline hat“, sagte Cohen. GPT klagt Infineon an, die Vertraulichkeitsvereinbarungen gebrochen und ihre Chiptechnologie widerrechtlich in Infineon-Produkte eingebaut zu haben. GPT schätzt, dass es mit seinem Produkt am Gesamtmarkt einen Anteil von 20 bis 40 Prozent erreicht hätte. Der in den vergangenen Jahren aufgelaufene Schaden würde damit im dreistelligen Millionenbereich liegen – den künftigen Wert nicht eingerechnet.

Infineon wies die Vorwürfe am Mittwoch zurück. Laut Cohen hat Infineon GPT allerdings inzwischen ein Angebot zur außergerichtlichen Einigung in dem Streit gemacht. Eine Million Dollar wollten die Münchner an GPT zahlen, doch die lehnten ab. „Wir sollten für ein Taschengeld schweigen“, so Cohen.

Das Münchner Landgericht will noch im Juli die Ergebnisse eines Gutachtens veröffentlichen und fällt möglicherweise noch in diesem Jahr ein Urteil.

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