JERUSALEM (inn) – Weil eine Internet-Seite die Möglichkeit anbietet, Teile des israelischen Fernsehprogramms online zu betrachten, laufen einige Lizenzgeber des israelischen Rundfunks Sturm. Bisher konnte jedoch keiner die Identität der Internet-Betreiber herausfinden.
Unter der Internet-Adresse www.watch-il.com kann der Besucher israelisches Fernsehen live verfolgen, vorausgesetzt, er bezahlt für den Dienst. Für einen Dollar kann man einen Monat lang israelisches Fernsehen gucken, „so als wäre man in Israel“, so wirbt die Webseite.
Wer sich registriert, kann mit dem heimischen Computer die israelischen Fernsehkanäle 1, 2 und 10 sehen. Manche Sender werden wegen des Zeitunterschieds auch um acht oder neun Stunden versetzt von der eigentlichen israelischen Sendezeit angeboten.
Einer der Lizenzinhaber von Kanal 2, „Telad“, gab laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ in einer Stellungnahme bekannt: „Das sind Piraten und Diebe von Rundfunk-Rechten“. Auch „Keschet“, ein anderer Rechteinhaber, will gegen die Betreiber der Webseite vorgehen, denn das Fernsehprogramm werde dort ohne Lizenz verbreitet. Auch andere israelische Fernsehsender haben angekündigt, gegen den Betreiber vorzugehen, doch bislang ist nichts passiert.
Ein Grund dafür dürfte die Anonymität der Inhaber sein. Bislang ist die Identität oder der Aufenthaltsraum der Betreiber, die sowohl in israelischen als auch in amerikanischen Tageszeitungen Werbeanzeigen schalten, unbekannt. Manche vermuten, das Programm könnte via Satellit aus einem Nachbarland empfangen und dann ins Internet eingespeist werden.
Gegenüber „Ha´aretz“ wolle niemand von „watch-il.com“ Auskunft geben. Der Ansprechpartner für technische Hilfe, ein gewisser „Jossi“, habe bloß gesagt, man habe „viele Kunden“, doch weitere Informationen seien von ihm nicht zu haben.