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Israelischer Top-Spion David Kimche gestorben

JERUSALEM (inn) - David Kimche, einer der führenden Mossad-Agenten und israelischen Top-Diplomaten ist im Alter von 82 Jahren gestorben.

Kimche kam 1928 in London als jüngster von neun Geschwistern einer jüdischen Familie auf die Welt. Er nahm am Unabhängigkeitskrieg 1947 teil und emigrierte nach Israel. Nach dem Krieg studierte er an der Hebräischen Universität in Jerusalem.

Gemeinsam mit seinem Bruder John veröffentlichte Kimche das Buch „Both Sides of The Hill“ (zu deutsch: Beide Seiten des Berges), das sich mit den diplomatischen und militärischen Entwicklungen dieses Krieges beschäftigt. Es war das erste Buch, das den Krieg aus beiden Perspektiven betrachtete.

Anfang der 1950er Jahre baute er die Spionageabteilung des Mossad maßgeblich mit auf und war damit einer der Gründungsväter der Organisation. In den folgenden Jahren sorgte er dafür, dass neue Agenten rekrutiert wurden, die die arabischen Staaten infiltrierten. 1957 hielt sich Kimche auch in Deutschland auf, um einen Deutschen zu rekrutieren, der in Ägypten für den Mossad spionieren sollte.

In den 60er Jahren ermittelte der Israeli unter falscher Identität in Afrika. Der Kontinent spielte für die diplomatischen Beziehungen Israels eine bedeutende Rolle. Später arbeitete er in einer Einheit, die sich um die Sicherheit der Juden auf der ganzen Welt und deren Zuwanderung aus arabischen Staaten kümmerte. Während der Unruhen 1965 in Sansibar unterstützte er die – gegen die herrschende muslimische Minderheit agierenden – Rebellen.

Den Mossad nach über 30 Jahren verlassen

Die israelische Tageszeitung „Ha´aretz“ charakterisierte Kimche als einen „zuvorkommenden Mann der sanften Worte“. Diese Qualitäten hätten die Menschen darüber hinweggetäuscht, dass er sehr geschickt, bestimmt und sogar grausam sein konnte.

Im folgenden Jahrzehnt spielte der Diplomat eine zentrale Rolle bei den Vorbereitungen für die israelische Invasion im Libanon 1982. Kimche verließ den Mossad als Vize-Chef 1979 nach über 30 Jahren. Grund war ein Streit mit dem damaligen Mossad-Chef Jitzhak Hofi. Kurz nach seinem Rücktritt bot ihm der damalige Außenminister Jitzhak Schamir einen Posten im Außenministerium an.

Nach sechs Jahren im Außenministerium zog sich Kimche ins Privatleben zurück, behielt aber noch einige öffentliche Funktionen. In den letzten Jahren war er in die Friedensgespräche mit den Palästinensern involviert. Kimche war zwei Mal verheiratet. Er hinterlässt seine Ehefrau und vier Kinder. Der Verstorbene wird am heutigen Mittwoch um 14 Uhr in Jerusalem mit einem Staatsbegräbnis beigesetzt.

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