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Israelischer Kampfsport weltweit gefragt

JERUSALEM (inn) – Die israelische Kampfkunst Krav Maga („Nahkampf“) wird immer beliebter. Neben Sicherheitsdiensten, der Armee oder dem FBI beginnen auch immer mehr „Zivilisten“, die Technik zu erlernen, die Teile von Judo, Ringen, Jujitsu und Boxen vereint.

In den vergangenen zwei Jahren ist das Interesse gegenüber Krav Maga vor allem in Nordeuropa und den USA erheblich angestiegen. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ sei das einer Vielzahl von Faktoren, wie dem 11. September aber auch Hollywood, zu verdanken.

Denn Stars wie Kristanna Loken („Terminator 3“), Cameron Diaz oder Angelina Jolie haben sich mit Krav Maga auf so manche Rollen vorbereitet. Die Kampfkunst war in den USA bis vor einigen Jahren noch relativ unbekannt. Der große Durchbruch kam dann mit dem Film „Enough“, der davon handelt, wie eine Frau, gespielt von Jennifer Lopez, lernt, sich mittels Krav Maga zu verteidigen.

Laut Eyal Yanilov, dem Hauptausbilder der Internationalen Krav Maga Schul, ist Krav Maga aggressiver als Judo oder Karate. Der Schwerpunkt bestehe darin, in der Lage zu sein sich selbst von Gefahren zu befreien, indem man die Schwachstellen des Gegners, etwa mit Tritten in die Hüften oder ähnlichem, angreife. Im Gegensatz zu anderen Kampfkünsten sei es außerdem viel praktischer. Der Schüler lerne schon am ersten Trainingstag sich vor einem bewaffneten Angriff zu schützen. Auch die britische Tageszeitung „The Sunday Times“ habe den israelischen Kampfsport als „das effektivste Selbstverteidigungs- und Fitnessprogramm Englands“ dargestellt.

Krav Maga wurde vor 50 Jahren von dem jüdischen Athleten Imi Lichtenfeld entwickelt. Als Gewinner vieler Ringkampf- und Boxwettbewerbe wollte dieser eine Technik entwickeln, die vor allem zur Selbstverteidigung in besonders gefährlichen Situationen geeignet sei. Dies gelang ihm auch, indem er Teile einer Vielzahl von Kampfsportarten zusammenfügte. Schließlich wurde diese schrittweise auch in das Training von Elitetruppen der israelischen Armee eingeführt und 1970 vom Kultusministerium als offizielle Kampfkunst anerkannt.

„Das eigentliche Ziel ist es, sich selbst so schnell wie möglich zu befreien“, sagte Yanilov. Er war einer der besten Schüler Lichtenfelds. Zusammen schrieben sie das Buch „Krav Maga: Wie man sich vor bewaffneten Überfällen schützt“, das in sechs Sprachen übersetzt wurde.

Yanilovs hat, nach eigenen Angaben, zusammen mit seinem Team schon Dutzende Gruppen weltweit trainiert. Sogar die schwedische Armee sowie Spezialleinheiten in Finnland, Polen und Australien befinden sich auf der Liste der von Yanilovs Team Ausgebildeten. „Eigentlich gibt es kaum eine Armee oder Sicherheitsorganisation, die noch keine Erfahrungen mit Krav Maga gemacht oder wenigstens davon gehört hat“, sagte dieser.

Da jeder Trainer diese Technik allerdings durch eigene Erfahrungen ergänzt, gibt es viele verschiedene Unterabteilungen. Es existieren jedoch drei Hauptorganisationen: die Israelische Krav Maga Gesellschaft mit Haim Gideon als Vorsitzendem, der Internationale Krav Maga Verbund, dessen Vorsitzender Yanilov ist, und der Krav Maga Verbund Amerikas.

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