Die arabische Internetseite des israelischen Außenministeriums hat einen großen Zuspruch. Araber aus aller Welt informieren sich dort über die Geschichte des Staates Israel oder über den Holocaust.
„Es handelt sich um die einzige offizielle Webseite in arabischer Sprache, die so umfassendes Material über Israel enthält“, teilte die Leiterin der Abteilung für arabische Kommunikation im Außenministerium, Amira Oron, mit. Dahinter stehe die Überzeugung, „dass man mehr Mittel für den Dialog mit der arabischen Welt investieren muss“. Die Mitarbeiter hoffen, dass die arabische Webseite irgendwann an den englisch-sprachigen Internetauftritt des Ministeriums heranreichen wird. Dieser enthält heute, nach zehn Jahren Arbeit, über 20.000 Dokumente.
„Wir stellen Israel auch über den Konflikt hinaus vor“, berichtet Timora Schapira, die für den Inhalt zuständig ist. So werde beispielsweise über das Schneider-Krankenhaus berichtet, das jüdische und arabische Kinder behandelt. Weitere Themen sind neue technische Entwicklungen aus Israel und seine Zusammenarbeit mit Staaten wie Ägypten oder Jordanien.
Artikel aus der arabischen Presse
Oron fügt hinzu: „Wir haben es für richtig befunden, im Rahmen der Webseite auch Artikel zu bringen, die liberale intellektuelle Araber auf Internetseiten und in der Presse schreiben. Sie präsentieren mutige Standpunkte, auch wenn sie nicht genau mit dem Standpunkt Israels übereinstimmen. Es ist uns wichtig, zu zeigen, dass auch arabische Schreiber gegen Terror sind und eine Verständigung unterstützen. Wenn ein arabischer Surfer sieht, dass ein arabischer Kolumnist das geschrieben hat, bekommt das ganze doppelten Nachdruck.“
Begeisterung bei arabischen Surfern
Der arabische Internetauftritt besteht seit Anfang 2004. Vor einigen Tagen wurde eine überarbeitete Version ins Netz gestellt. Seitdem haben die Mitarbeiter bereits einige Zuschriften von Lesern bekommen, die sich positiv äußerten. „Die Webseite ist gut geordnet und reich an Informationen“, schreibt ein arabischer Surfer aus Europa. „Arabische Webseiten nehmen sie zu Hilfe, um Artikel über Israel und das jüdische Volk vorzubereiten. Das sind echte Informationen ohne Entstellung.“ Ein weiterer Araber meint: „Ich kann meine Begeisterung über die Webseite nicht verbergen. Sie enthält umfassende Informationen über Israel, die die meisten Menschen nicht kennen.“
Ein Redakteur, der für eine kleine Zeitung arbeitet, bat darum, die Inhalte nutzen zu dürfen. Das Ministerium erteilte ihm die Genehmigung, berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“. „Friede sei mit Euch, meine jüdischen und nicht-jüdischen Brüder im geliebten Staat Israel“, schreibt ein anderer Surfer. „Mit Hilfe Eures Internetauftrittes kann ich zum ersten Mal etwas über den Holocaust lernen.“
„Wie kann man Jude werden?“
Die arabischen Besucher der Internetseiten wenden sich auch mit Fragen an die israelischen Mitarbeiter: „Viele fragen, wie man zum Judentum konvertieren kann, wie man nach Israel einwandern kann, wie man Hebräisch lernen, in Israel arbeiten und eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit ihm aufbauen kann“, erzählt Schapira. „Außer den wenigen Schmähbriefen, die wir bekommen, antworten wir auf jede Frage, die uns gestellt wird.“ Zum Thema Konversion teilen sie den Interessenten höflich mit, dass das Judentum „keine missionarische Religion“ sei. Wer dennoch an einem Übertritt interessiert sei, müsse bei einem autorisierten Rabbi einen ordentlichen Konversionsprozess durchlaufen.
Auf den Seiten finden sich Informationen über die israelische Geschichte, das Judentum, die Staatsform in Israel oder die Stellung der Frau. Weitere Themen sind Wirtschaft und Kultur. Zudem können die Araber dort Image-Filme über Israel anschauen. Auch aktuelle Meldungen gehören zum Angebot. Die bisherige Version haben in einem Jahr 250.000 User aus der arabischen Welt, Europa und den USA besucht. Für die neue Fassung erhoffen sich die Mitarbeiter des Ministeriums eine Steigerung.