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Israelische und palästinensische Hinterbliebene beim Friedenstag

BEIT DSCHALA (inn) - Israelische und palästinensische Angehörige von Opfern des Konfliktes haben am Dienstagabend gemeinsam den Internationalen Friedenstag begangen. Das Treffen in Beit Dschala bei Bethlehem hatte das israelisch-palästinensische Forum für Eltern und Familien organisiert.

„Unser Forum ist seit 15 Jahren aktiv, und wir haben viel schwierigere Zeiten durchgemacht als diese“, sagte der Israeli Aaron Barnea vor der Zusammenkunft gegenüber der „Jerusalem Post“ – damit bezog er sich auf das Stocken der Friedensverhandlungen. „Wir haben uns in Kriegen und während der Intifada getroffen; nichts hat uns dazu gebracht, unsere Arbeit auch nur für eine Minute zu unterbrechen.“ Der jährliche Internationale Friedenstag ist am 21. September, doch wegen der jüdischen und islamischen Feiertage hatte die Organisation das Treffen verschoben.

„Wenn wir wegen der aktuellen Ereignisse aufgeben, heißt das, dass wir alle letztendlich zu Hause sitzen und vergessen werden, was los ist“, merkte der Palästinenser Masen Faradsch an. „Wir werden dann vergessen, dass wir eine hellere Zukunft für unsere Kinder schaffen und ihnen bessere Lebensbedingungen geben wollen. Ich will nicht, dass meine Kinder das durchmachen, was wir durchgemacht haben.“

Menschliche Seite des Konfliktes erkennen

Faradsch fügte hinzu: „Auf der palästinensischen Seite begegnen die meisten Leute Israelis nur an den Checkpoints oder in den Medien; sie sehen sie nicht als Menschen. Auf der anderen Seite ist es dasselbe, aber sobald wir zusammensitzen und über die menschliche Seite des Konfliktes sprechen, ändert sich das alles.“

Das Forum ehrte am Dienstag zwei Journalisten: den Israeli Schlomi Eldar und den Palästinenser Nasser Lahem. Anlass sei ihr Bemühen darum, Fakten zu präsentieren und nicht den Konflikt auf beiden Seiten vertiefen, sagte Barnea.

Die Organisation hat mehr als 600 israelische und palästinensische Mitglieder, die Angehörige im Nahostkonflikt verloren haben. Barneas Sohn Noam wurde 2000 während des israelischen Abzugs aus dem Libanon fünf Tage vor Ende seines Wehrdienstes getötet. Seine Geschichte diente dem Autor Ron Leshem als Grundlage für dessen Buch „Beaufort“. Der Vater des Palästinensers Faradsch wurde 2002 in Bethlehem von israelischen Truppen erschossen.

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