BEIT SCHEMESCH (inn) – Im Rahmen des deutsch-israelischen Dialoges der Bertelsmann-Stiftung haben sich rund 20 Jugendliche an der Branko-Weiss-Oberschule in Beit Schemesch, westlich von Jerusalem, getroffen. Bei der Begegnung am Sonntag diskutierten die jungen Leute über Geschichte.
Geleitet wurde die Veranstaltung von zwei Israelis und zwei Deutschen. Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, zeigte sich eine Veränderung der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Gegenwart deutsch-israelischer Beziehungen. So assoziierten in dem Gespräch israelische Schüler mit dem Wort „deutsch“ vor allem „Fußball“, „hochentwickelte Technik“ oder „europäische Umgangsformen“. Nur einer der Teilnehmer sagte „Nazi“.
Dabei beschäftigten sich die Teilnehmer auch mit dem Thema Holocaust. „Ich kann nicht sicher sein, ob ich die Stärke hätte, einer Regierung entgegenzuwirken“, sagte ein Schüler.
Insbesondere unter israelischen Schülern zeigt sich eine wachsende Versöhnung mit Deutschen. „Die israelische Gesellschaft wirft nicht mehr jedem Deutschen den Holocaust vor“, sagte der Schüler Ruby Muasi. Eine andere Schülerin, Reut Ofri, fügte an, dass sie Deutsche nicht als „Feinde“ sehe. „Nach diesem Treffen werden wir einiges zu bedenken haben.“
Das Treffen wurde von der Bertelsmann-Stiftung unterstützt, die den Dialog zwischen jungen Israelis und Deutschen fördern möchte. Es fand bereits zum fünften Mal statt und wurde in 20 verschiedenen Schulen in Israel durchgeführt, um „Botschafter des deutsch-israelischen Dialoges“ zu schaffen.