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Israelische Umfrage: 42 Prozent für Zurückhaltung nach Anschlägen

TEL AVIV (inn) – Die Hälfte der jüdischen Israelis ist der Ansicht, dass die Regierung hart auf Terroranschläge wie den in Tel Aviv reagieren sollte. Hingegen plädieren 42 Prozent in einem solchen Fall für Zurückhaltung. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Universität Tel Aviv hervor.

Die Teilnehmer wurden auch gefragt, ob der neue Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, gegen den Terror vorgehe. 45 Prozent gaben an, er bemühe sich redlich. 42 Prozent meinten hingegen, er unternehme in dieser Hinsicht keine Anstrengungen.

Den Rückzugsplan der Regierung unterstützen auch nach dem Attentat 62 Prozent der Befragten. 30 Prozent sind dagegen, der Rest hat keine klare Meinung.

Verhandlungen mit den Palästinensern befürworten 75 Prozent der Teilnehmer, 21 Prozent lehnen sie ab. Etwa die Hälfte rechnet damit, dass es durch solche Gespräche in absehbarer Zeit Frieden geben wird. Die andere Hälfte erwartet von Verhandlungen keine Früchte.

Bezüglich der Terroranschläge sind 68 Prozent der Befragten der Ansicht, dass alle Israelis gleichermaßen gefährdet seien. 28 Prozent sehen hier Unterschiede. Unter arabischen Umfrageteilnehmern gehen 58 Prozent von einer Gleichheit aus, 35 Prozent rechnen mit einer unterschiedlichen Gefährdung bestimmter Gruppen.

Bei der konkreten Aufzählung von möglichen Bevölkerungsgruppen gaben 44 Prozent der jüdischen Israelis an, die Siedler seien mehr gefährdet als die übrigen. 42 Prozent schlossen dies aus. Bei allen anderen Beispielen sehen die meisten Teilnehmer keine Unterschiede. Zu den verglichenen Gruppen gehörten Juden und Araber, Soldaten und Zivilisten, Männer und Frauen sowie Menschen unterschiedlichen Alters.

Am meisten Vertrauen haben die befragten Juden zur israelischen Armee: 73 Prozent vertrauen ihr vollständig, 21 weitere Prozent generell, also insgesamt 94 Prozent. An zweiter Stelle folgt der Oberste Gerichtshof mit 75 Prozent Vertrauensbekundung. Der Regierung vertrauen 45 Prozent, der Knesset 45, den Parteien 21 und den Medien 48 Prozent.

Den Einfluss der Armee auf die Politik halten 49 Prozent der jüdischen Teilnehmer für angemessen, 20 Prozent für zu stark und 17 Prozent für zu schwach. Bei den Arabern empfinden ihn 20 Prozent als angemessen, 59 Prozent als zu stark und 8 Prozent als zu schwach.

Dass der Staatshaushalt die Ausgaben im Sicherheitsbereich an die erste Stelle setzen sollte, meinen 47 Prozent der befragten Juden. 44 Prozent finden andere Bereiche, wie die Gesellschaft, wichtiger. Bei den Arabern plädieren 22 Prozent für große Sicherheitsausgaben, 66 Prozent ziehen andere Bereiche vor.

Nur unter den Wählern des rechtsgerichteten Likud-Blockes von Premierminister Ariel Scharon und der religiösen Nationalen Union will eine Mehrheit die Sicherheitsausgaben voranstellen. Die Unterstützer der ultra-orthodoxen Schas sind geteilter Meinung. Wähler der linksgerichteten Parteien Avoda und Meretz, der religiösen Parteien Vereinigtes Torah-Judentum und National-Religiöse Partei sowie der radikal-säkularen Schinui stellen die Gesellschaft in den Vordergrund.

Am 28. Februar und am 1. März waren 582 Israelis telefonisch befragt worden. Die Fehlerquote wurde mit +/- 4,5 Prozent angegeben. Das berichtet der Informationsdienst „Walla“.

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