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Israelische Regierung auf der Suche nach ständigem UN-Vertreter

NEW YORK (inn) - Israel hat seit Monaten keinen festen Botschafter bei den Vereinten Nationen. Mehrere UN-Diplomaten übten daher nun Kritik an dem jüdischen Staat. Ihrer Ansicht nach überlasse Israel damit die Arena den Palästinensern.

Derzeit ist Israel bei den UN durch den Diplomaten Meron Reuben vertreten. Allerdings hat dieser nicht die Machtbefugnis eines ständigen Vertreters. Er ist zugleich Israels Botschafter in Kolumbien und wurde von Außenminister Avigdor Lieberman übergangsweise mit dem Amt betraut. Seit UN-Botschafterin Gabriela Schalev im vergangenen Juni ihre Amtszeit beendet hatte, konnten sich Premierminister Benjamin Netanjahu und Lieberman nicht auf einen Nachfolger verständigen. Ihr letzter gemeinsamer Kandidat, Umweltminister Gilad Erdan, hatte das Angebot abgelehnt.

„Ein Premierminister, der selbst UN-Botschafter war, sollte wissen, wie wichtig die Vereinten Nationen für Israel sind, vor allem angesichts der hohen Möglichkeit eines Angriffs auf seine Legitimität“, zitiert die Tageszeitung „Ha´aretz“ einen ehemaligen westlichen Botschafter. Dieser spielte auf Netanjahus Tätigkeit als UN-Botschafter in den Jahren 1984 bis 1988 an.

Der derzeitige Botschafter Reuben werde nicht als Repräsentant des Premierminister akzeptiert, sondern als Gesandter von Außenminister Lieberman angesehen – der einen zweifelhaften Ruf bei den UN habe, kritisierte ein weiterer nicht namentlich genannter hochrangiger Diplomat. Dieses Image untergrabe Reubens Status und mindere seinen Einfluss bei den UN.

Israel muss sich in den nächsten Monaten einigen Herausforderungen bei den UN stellen. Die Palästinenser streben derzeit mehrere UN-Initiativen gegen Israel an, unter anderen eine Resolution des Sicherheitsrates, in welcher ein Siedlungsbaustopp gefordert wird. Zudem versuchen sie, die Mehrheit der UN-Generalversammlung von einer einseitigen Anerkennung eines Palästinenserstaates zu überzeugen.

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