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Israelische Razzia in PA-Gefängnis

JERICHO (inn) – Israelische Soldaten haben am Dienstag das Gefängnis der Autonomiestadt Jericho umstellt. Sie wollen die Mörder von Tourismusminister Rehavam Se´evi in israelische Haft überführen, um ihre Freilassung zu verhindern.

Vor dem Gefängnis kam es zu Schusswechseln mit dem Wachpersonal. Nach palästinensischen Angaben wurden zwei Palästinenser getötet. Über Lautsprecher forderten die Israelis die fünf für den Mord Verantwortlichen auf, herauszukommen und sich zu ergeben. Sie gehören der marxistischen „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) an. Zudem sind die Israelis an Fuad Schobaki interessiert – er gilt als Drahtzieher eines Versuches, im Jahr 2002 Waffen auf einem Schiff ins Palästinensergebiet zu schmuggeln. Dieser wurde von Israel vereitelt.

Anlass für die Militäraktion war die Ankündigung des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, PFLP-Chef Ahmed Sa´adat freizulassen. Dies stieß bei israelischen Politikern auf scharfe Kritik. Eines der inhaftierten PFLP-Mitglieder sagte, die Gruppe werde sich nicht ergeben. Die fünf Palästinenser sind seit 2002 unter internationaler Aufsicht in Jericho inhaftiert. Se´evi war im Oktober 2001 in einem Hotel erschossen worden.

Zahlreiche Häftlinge kamen in Unterwäsche vor das Gefängnis und wurden durchsucht. Ein israelischer Oberst gab am Mittag bekannt, bislang hätten sich 44 der insgesamt 200 Insassen den Israelis ergeben. Die Hauptverdächtigen seien noch nicht erschienen. „Es ist das Ziel, sie festzunehmen, aber es gibt keine Verhandlungen. Entweder sie kommen heraus, oder sie werden getötet.“

Die amerikanischen und britischen Wächter hatten das Gefängnis verlassen, bevor die israelischen Soldaten eintrafen. Später machte Abbas die Ausländer für die Razzia verantwortlich.

In israelischen Gefängnissen, in denen palästinensische Häftlinge festgehalten werden, wurde die Alarmbereitschaft erhöht. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

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