Suche
Close this search box.

Israelische Klinik wird nicht genutzt – Jordanischer Hilfskonvoi entführt

GAZA (inn) - Die palästinensische Bevölkerung macht keinen Gebrauch von der am Sonntag am Eres-Grenzübergang eingerichteten israelischen Klinik. Unterdessen gibt es Berichte über die Entführung eines jordanischen Hilfskonvois im Gazastreifen.

Mediziner der kleinen Klinik äußerten sich am Dienstag frustriert über den Mangel an Patienten aus dem Gazastreifen. „Ich habe den ganzen Montag dort verbracht und nicht eine einzige Person kam, um bei uns Hilfe zu suchen. Die Menschen haben Angst, Angst vor uns und Angst vor der Hamas. Die Klinik ist wunderbar, aber ich kann ihnen keinen Vorwurf machen, wenn sie nicht zu uns kommen wollen“, sagte ein Arzt laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Wie ein Sprecher der Hilfsorganisation „Roter Davidsstern“ mitteilte, seien seit Sonntag jedoch sieben krebskranke Kinder in der Klinik behandelt worden. Sie wurden bereits wieder entlassen.

In der Einrichtung können bis zu 50 Patienten aufgenommen werden. Bei der Einweihung hatten israelische Regierungsvertreter angekündigt, dass alle Patienten akzeptiert werden – verwundete und kranke. In schwierigen Fällen könnten die Palästinenser in israelische Krankenhäuser eingewiesen werden.

Tony Laurance, Leiter des Büros der Weltgesundheitsorganisation im Westjordanland und dem Gazastreifen, hatte bereits zu Beginn der Woche daran gezweifelt, dass die Palästinenser Gebrauch von der Klinik machen. Er fürchtete, dass die Hamas-Führung den Menschen keinen Zugang zur Klinik bewillige.

Bewaffnete entführen Hilfskonvoi

Unterdessen laufen die Hilfslieferungen im Gazastreifen nach dem israelischen Militäreinsatz weiter. Am Dienstag wurden knapp 6.500 Tonnen humanitäre Güter und über 400.000 Liter Kraftstoff in das Gebiet gebracht.

Allerdings setzte das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge „UNRWA“ die Hilfslieferungen am Dienstag vorerst aus, da ein jordanischer Hilfskonvoi entführt wurde. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ hätten bewaffnete Männer am Dienstag den Konvoi in ihre Gewalt gebracht, nachdem dieser über den Kerem Schalom-Grenzübergang eingereist war. Die Männer hätten auf die Lkw gefeuert und die Fahrer gezwungen, zu einem privaten Lagerhaus zu fahren.

Laut dem Bericht, befinde sich der Konvoi noch immer in der Gewalt der Männer. Die Verhandlungen über die Freilassung der Fahrer und die Freigabe der Güter liefen derzeit noch.

Wie ein Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde gegenüber der jordanischen Tageszeitung „The Jordan Times“ sagte, sei dies nicht der erste Vorfall dieser Art. „Wir haben erfahren, dass die Lebensmittel, welche kostenlos an die Menschen verteilt werden sollen, auf dem Marktplatz in Gaza verkauft werden“, kritisierte der Palästinenser.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen