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Israelische Kampfflugzeuge in syrischem Luftraum

LATAKIA (inn) – Mehrere israelische Kampfflugzeuge sind am Mittwochmorgen über den Palast des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in der Hafenstadt Latakia geflogen. Israel will mit der Aktion Druck auf die syrische Regierung ausüben, sich für die Freilassung des von Palästinensern entführten israelischen Soldaten einzusetzen.

Syrien antwortete auf die Aktion mit dem Beschuss der israelischen Flieger. Nachdem die syrische Flugabwehr das Feuer eröffnet hatte, kehrten die Flugzeuge um, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

„Der Überflug der israelischen Flugzeuge nahe der syrischen Küsten ist ein aggressiver Akt und eine Provokation“, sagte ein Vertreter des Informationsministeriums im syrischen Staatsfernsehen.

Die F-16-Flieger flogen mit einer niedrigen Flughöhe über Assads Residenz hinweg, so dass die Geräusche der Jets im Innern des Palastes zu hören waren.

Israel macht Syrien für die Unterstützung der radikal-islamischen Terror-Organisation Hamas und anderer palästinensischer Gruppierungen verantwortlich. Der Hamas-Führer Chaled Mascha´al lebt und arbeitet in Damaskus. Er wird von Israel für die Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit am Sonntag verantwortlich gemacht. Mascha´al soll die Entführung des Israelis angeordnet haben. Zwei weitere Soldaten kamen bei dem Angriff zu Tode. Israel startete daraufhin eine Großoffensive im Gazastreifen, um den Soldaten wieder zu befreien.

„Wenn es das Ziel des Überfluges ist, die politische Führung der Hamas für die Entführung des israelischen Soldaten zu tadeln, dann macht Israel einen großen Fehler, der die Grenzen der Logik überschreitet“, sagte ein Beamter des Ministeriums laut einem Fernsehbericht.

Die israelische Regierung drohte Mascha´al wegen der Entführung des israelischen Soldaten mit dem Tod. Justizminister Haim Ramon erklärte gegenüber dem israelischen Armee-Sender: „Chaled Mascha´al als jemand, der Terrorakte tatsächlich überwacht und anordnet, ist definitiv ein Angriffsziel.“

Ramon forderte die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf den syrischen Präsidenten Assad auszuüben, damit dieser Mascha´al aus Damaskus ausweise.

Israelische Agenten des israelischen Auslandgeheimdienstes Mossad hatten bereits im Jahr 1997 in Jordanien versucht, den Politbürochef der Hamas zu töten. Zwei Geheimagenten hatten Mascha´al ein Gift gespritzt, sie wurden jedoch gefasst. Als Mascha´al in einem Krankenhaus im Sterben lag, zwang der jordanische König Hussein Israel, ein Gegengift zu besorgen. Im Gegenzug wurden die beiden Agenten freigelassen. Zudem musste der damalige israelische Premierminister Benjamin Netanjahu den Hamas-Führer Scheich Ahmed Jassin aus israelischer Gefangenschaft entlassen. Jassin wurde im März 2004 durch einen israelischen Luftangriff in Gaza getötet.

Die israelische Armee ist indes entlang der Grenze zu Syrien in erhöhter Alarmbereitschaft. Sie hat Sorge, die Hisbollah könne als Vergeltungsschlag für den Überflug Ziele im Norden Israels angreifen.

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