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Israelische Jugend konsumiert mehr Drogen

JERUSALEM (inn) - Der Drogenkonsum unter israelischen Jugendlichen hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Dies geht aus dem Jahresbericht der gemeinnützigen Organisation "Elem" hervor, die sich um gefährdete und notleidende Jugendliche kümmert.

Dem Bericht zufolge ist die Anzahl der Teenager, die Drogen nehmen, 2010 um 18 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sei das Durchschnittsalter gesunken. Im vergangenen Jahr wurde ein Gesetz verabschiedet, das eine Bestrafung beim Verkauf von Alkohol an Minderjährige vorsieht. Die Mitarbeiter von "Elem" sehen hier einem Zusammenhang mit der Zunahme des Konsums von legalen Drogen.

Diese Rauschmittel seien leicht verfügbar und preiswert, teilte die Elem-Vorsitzende Nava Barak der Zeitung "Jediot Aharonot" mit. Es handele sich hier um gefährliche Stoffe mit schwerwiegenden Begleiterscheinungen, die abhängig machten. Sie könnten Halluzinationen, Angstzustände sowie körperliche und seelische Schäden auslösen. "Es handelt sich nicht um eine Randerscheinung, sondern um einen Trend, der sich immer weiter ausbreitet." Die Auswirkungen seien vergleichbar mit denen von illegalen Drogen.

Laut der "Jerusalem Post" basiert der Bericht auf Gesprächen mit etwa 30.000 Jugendlichen, die im Laufe des Jahres von der Organisation beraten oder unterstützt wurden. Hinzu kommen die Erfahrungsberichte von etwa 1.700 Freiwilligen an 40 Orten in ganz Israel.

Mehr sexuelle Gewalt

Der Bericht beschäftigt sich auch mit der sexuellen Belästigung. Deshalb ist die Zahl der Mädchen, die "Elem" kontaktiert haben, gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent gestiegen. Einige von ihnen wurden zu kompromittierenden oder gewaltsamen sexuellen Beziehungen mit Männern gezwungen. Die Zahl der Mädchen, denen erwachsene Männer Geld, Zigaretten oder Geschenke für Sex anboten, hat sich um 10 Prozent erhöht. Offenbar wüssten viele Jugendliche nicht was eine gesunde Beziehung ausmacht, wann sie das Recht haben, "nein" zu sagen und welche Rolle die Würde spielt.

Die Organisation wies darauf hin, dass in den Medien das Thema sexuelle Gewalt an Bedeutung gewonnen habe. Beispielsweise wurde ausführlich über den Vergewaltigungsprozess gegen den ehemaligen Staatspräsidenten Mosche Katzav berichtet. Doch es gebe einen Mangel an pädagogischen Programmen zu dem Thema.

Die geschäftsführende Direktorin Efrat Schaprut sagte: "Hoffentlich werden wir durch die Veröffentlichung des Berichtes das Bewusstsein für diese wichtigen Themen wecken." Sie schätzt, dass ein Viertel der israelischen Teenager als gefährdet eingestuft wird. Die Bandbreite reiche von Opfern eines schweren körperlichen oder sexuellen Missbrauchs bis hin zu Armut und Vernachlässigung.

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