OSWIECIM (inn) – Drei F-16-Flugzeuge der israelischen Luftwaffe haben am Donnerstag das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau nahe der polnischen Kleinstadt Oswiecim überflogen. Der Schauflug fand im Gedenken an die Opfer der Shoa statt.
Wie die Tageszeitung „Yediot Ahronot“ berichtet, wurden die Israelis von zwei polnischen MiG-29-Flugzeugen begleitet. In den israelischen Maschinen saßen sechs Angehörige der Luftwaffe, die mit Überlebenden der Shoa verwandt sind. Vom Boden aus sahen 200 Soldaten der israelischen Armee der Staffel zu. Israels Botschafter in Polen, Shevach Weiss, bezeichnete die Flugschau als „Protest gegen die Unmenschlichkeit der Nazis auf dem polnischen Territorium“.
Vor dem Salut-Flug hatten Mitarbeiter des Auschwitz-Museums dagegen protestiert, weil eine militärische Darbietung kein angemessener Weg für das Gedenken an die Opfer sei. Weiss drückte sein Bedauern über diese Auffassung aus: Wer gegen diese Flugschau sei, begreife nicht, „was sich in Auschwitz-Birkenau ereignet hat“, so der Botschafter. „Die Offiziere kämpfen hier nicht, sie weinen hier.“
Nach der Darbietung kehrten die israelischen Flugzeuge in ihre Heimat zurück.