JERUSALEM (inn) – Mitarbeiter israelischer Firmen sollen illegal technische Ausrüstung und Sicherheitsinformationen in den Norden des Irak geliefert haben. Sie wollten unter den dort lebenden Kurden eine Anti-Terror-Einheit aufbauen.
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ schreibt, hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen, nachdem die Zeitung im Dezember vergangenen Jahres bereits über den Fall berichtete.
Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen die Firma Kudo und der Israeli Schlomi Michaels. Er hat Anteile an der Firma, die ihren Sitz in der Schweiz hat und in Israel arbeitet. Michaels und die Firma Kudo sind verdächtigt, neben der Weitergabe sensibler Informationen auch Sicherheitsausrüstung an Kurden im Irak geliefert zu haben. Dazu gehören Krafträder, Traktoren, Spürhunde, Elektrozäune und kugelsichere Westen. Veteranen israelischer Eliteeinheiten sollen zudem Anti-Terror-Einheiten aufgebaut und an einem geheimen Ort in der Wüstenregion im Norden des Irak ein Waffentraining durchgeführt haben. Zu ihren Hauptaufträgen zählte zudem der Bau eines Flughafens in der kurdischen Stadt Ibril im Norden des Landes.
Auch andere israelische Firmen waren an den Geschäften beteiligt, beispielsweise die Kommunikationsfirma „Motorola Israel“ oder „Magalcom Communications and Computers“.
Die Firma „Motorola“ sagte gegenüber der Tageszeitung „Ha´aretz“, sie sei nicht über eine Ermittlung unterrichtet worden und habe „gemäß dem Gesetz gehandelt“. Die anderen beteiligten Firmen gaben keine Stellungnahme gegenüber der Zeitung ab.
Wie es in dem Bericht weiter heißt, sei die Arbeit der Israelis im Irak vom israelischen Verteidigungsministerium nicht genehmigt. Sie hat 2004 begonnen.