Israelische Erleichterungen schaden „Schmuggelindustrie“

GAZA (inne) - Seit Israel die Blockade des Gazastreifens im Juni gelockert hat und wieder mehr Waren in das Palästinensergebiet lässt, läuft das Geschäft für die sogenannte "Schmuggelindustrie" schlecht. Die Menschen sind nicht mehr auf überteuerte Schmuggelware aus Ägypten angewiesen. Einem Bericht der Tageszeitung "Ha´aretz" zufolge haben sich einige Händler daher dem "Export" zugewandt.

Viele Händler haben seit Beginn der Blockade im Jahr 2007 ein Vermögen gemacht, indem sie begehrte Produkte durch Tunnel von Ägypten in den Gazastreifen schmuggelten. Durch die Lockerung der Abriegelung werden preiswerte Produkte in das Gebiet geliefert, die Schmuggelware ist nicht mehr gefragt.

Die meisten Schmuggler haben sich laut dem Bericht daher aus dem Geschäft zurückgezogen. Viele Tunnel seien geschlossen oder stillgelegt worden. Einige Unternehmer hätten jedoch mit dem „Export“ von Waren nach Ägypten begonnen. „Dieses Geschäft ist sehr profitabel, da es keinen Export über israelische Grenzübergänge gibt“, zitiert „Ha´aretz“ einen Palästinenser namens Abu Chalil. Dieser schätzt, dass es derzeit 15 bis 20 Tunnel gibt, in denen Waren nach Ägypten geschmuggelt würden. Für jeden dieser unterirdischen Gänge seien mindestens zwölf Arbeiter angestellt. Ein maskierter Arbeiter sagte der Zeitung gegenüber, es würden Materialien wie Aluminium, Kupfer, Metallabfälle, Eier, Enten und Hühner in das Nachbarland geschmuggelt.

Durch die Schließung der Schmuggeltunnel gehen der Hamas-Regierung enorme Einnahmen verloren. Sie hatte von jedem Tunnelbesitzer Abgaben verlangt, auf geschmuggelte Waren, Menschen oder Tiere hatte sie eine Art Steuer erhoben.

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