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Israelische Elitesoldaten nehmen Intifada-Anführer Barghouti gefangen

RAMALLAH (inn) – Elite-Einheiten der israelischen Armee haben am Montag in Ramallah den Intifada-Anführer Marwan Barghouti verhaftet – nach ihm hatten israelische Sicherheitskräfte seit Ende März intensiv gefahndet.

Die israelische Armee und palästinensische Stellen bestätigten entsprechende Rundfunkberichte. Dem Festgenommenen werden Planung und Durchführung von zahlreichen Terror-Attacken zur Last gelegt. Barghouti, der auch als möglicher Nachfolger von PLO-Chef Yasser Arafat gehandelt wird, führt die Fatah-Tanzim-Milizen in der Region Ramallah. Er gilt als Drahtzieher der im September 2000 gestarteten sogenannten „Al-Aksa-Intifada“.

Weil sie Barghouti ursprünglich im Hauptquartier des Geheimdienstes Al-Amen al-Wikaui vermutet hatten, beschossen israelische Soldaten vor 14 Tagen das Gebäude im Dorf Beitunia bei Ramallah. Barghouti konnte jedoch entkommen.

In den vergangenen Tagen hatten die Israelis die Suche nach ihm ausgeweitet. Er ist der hochrangigste PLO-Vertreter, den Israel seit dem Abkommen von Oslo 1993 verhaftet hat.

Hintergrund:

Der 1959 geborene Marwan Hasib Husayn al-Barghouti wuchs im Dorf Kafr Kubr auf. Als Student war er Sprecher der Fatah-Jugend an der Bir-Zeit-Universität. Er war danach sechs Jahre in israelischer Haft, bevor er nach Jordanien abgeschoben wurde.

Sein Verhältnis zu Yasser Arafat galt lange als gespannt. Nach seiner Rückkehr verweigerte der PLO-Chef Barghouti einen sicheren Platz auf der Fatah-Liste zum Palästinensischen Legislativrat (PLC). Barghouti gewann daraufhin den Wahlkreis Ramallah als unabhängiger Kandidat.

1997 regte Barghouti im PLC ein Mißtrauensvotum gegen Arafat wegen Mißwirtschaft an. Dem Tanzim-Chef werden ferner gute Verbindungen zu islamischen Organisationen nachgesagt.

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