Am Mittwoch verließen noch vor Sonnenaufgang zwei israelische Militärflugzeuge Ägypten, beladen mit Dokumenten und mit der Ausstattung der israelischen Botschaft in Ägypten. Das meldet die Tageszeitung "Yediot Aharonot" unter Berufung auf Sprecher des Kairoer Flughafens.
"Wir entfernen die Bestände des alten Botschaftsgebäudes. Das war mit den ägyptischen Autoritäten abgesprochen und arrangiert", sagte Ofir Gendelman, der Sprecher des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu.
Jigal Palmor, der Sprecher des Außenministeriums, kündigte an, man werde nicht mehr in das alte Gebäude nahe am Nil zurückkehren. "Wir suchen nach einem neuen Ort, was eine Weile dauern wird. Er muss einige Anforderungen erfüllen, zugänglich und sicher sein. Das ist in Kairo nicht mehr so einfach, wie es einmal war."
Israel hat die Botschaft seit September nicht mehr genutzt, als Protestler ein Büro geplündert hatten. Sie warfen hebräischsprachige Dokumente aus dem Fenster und hielten sechs Mitarbeiter der Botschaft einige Stunden lang gefangen. Die Proteste waren eine Antwort auf die Tötung von sechs ägyptischen Polizisten am 18. August 2011. Diese kamen ums Leben, als Israel an der Grenze zu Ägypten Terroristen unter Beschuss nahm, die für Anschläge in Südisrael mitverantwortlich waren.
Nach dem Sturm auf die Botschaft wurde der israelische Botschafter Jitzchak Levanon evakuiert und außer Landes gebracht. Seit dem 12. Dezember führte sein Nachfolger Ja´akov Amitai die Geschäfte der Botschaft von seiner Residenz in einem Kairoer Vorort aus.
