Suche
Close this search box.

Israelische Armee probt Krieg mit Syrien

EILAT (inn) – Einheiten der israelischen Armee haben am Dienstag einen Einsatz in einem möglichen Krieg mit Syrien geübt. Bewaffnete Bodentruppen und die Luftwaffe probten in der Negev-Wüste die Besetzung eines syrischen Dorfes.

Die Armee trainiere für die Möglichkeit, dass ein Krieg mit Syrien ausbreche, sagte Verteidigungsminister Amir Peretz, der die Übung vom Militärstützpunkt „Schisafon“
nahe Eilat aus beobachtete. Die Übung bedeute jedoch nicht, dass Israel einen Krieg mit dem Nachbarland beginnen wolle, betonte der Minister. Es handele sich lediglich um Verteidigungsübungen. Israel dürfe nicht die Ohren vor Friedensangeboten aus Damaskus verschließen, so Peretz. „Ich hoffe, dass sich die Eskalation der Worte nicht auf eine wirkliche Eskalation überträgt.“ Am Mittwochmorgen sagte er gegenüber dem israelischen Rundfunk:
„Israel muss alle Möglichkeiten der Diplomatie mit Syrien ausschöpfen.“

Der Chef des militärischen Geheimdienstes, Amos Jadlin, sagte vor dem Knesset-Ausschuss für Verteidigung und Außenpolitik am Dienstagmorgen: „Syrien hat einiges zu verlieren, wenn es einen Krieg mit Israel beginnen sollte. Syrien ist nicht die Hisbollah; es ist ein Staat mit einer Regierung. Es hat zudem Infrastruktur und einfach zu erreichende Ziele.“ Zudem verfüge Syriens Präsident Baschar Assad über eine Luftwaffe und ein Elektrizitätsnetz. „All das würde in einem Krieg eine Rolle spielen“, so Jadlin. Bereits der Zweite Libanon-Krieg habe gezeigt, dass Israel in der Lage war, Raketenstellungen der Hisbollah binnen Stunden zu zerstören.

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, wies Jadlin daraufhin, dass Syrien bestrebt sei, die Atombombe zu bauen und bereits alle technischen Voraussetzungen dafür habe. Auch Jadlin betonte, dass die Manöver in der Negev-Wüste lediglich vorbeugenden Charakter hätten. Der General fügte hinzu, er erwarte nicht, dass Syrien gleich morgen in den Krieg ziehen werde. Allerdings sei die Region leicht entzündbar, und nur „ein zufälliges, lokales Ereignis“ könne die Situation eskalieren lassen.

Generalstabschef Gabi Aschkenasi sagte in einer Rede vor Kadetten: „Die israelische Armee bereitet sich auf eine Eskalation sowohl an palästinensischer als auch an der nördlichen Front vor.“ Sie müsse sich einerseits darauf einstellen, an der Landesgrenze im Norden zu kämpfen und andererseits den Terror im Land abzuwehren.

Das Sicherheitskabinett tagt seit Mittwochmorgen zum Thema Syrien. Premier Ehud Olmert hatte in den vergangenen Tagen gesagt, Syrien sei zwar an einem „Friedensprozess“ interessiert, um der internationalen Isolation zu entgehen, nicht jedoch am Frieden selbst. Syrien beherberge und unterstütze weiterhin Terroristen, sei eng mit dem Iran verbunden und versorge die radikal-islamische Hisbollah-Miliz mit Waffen; dies alles zeige, dass das Regime in Damaskus nicht wirklich Frieden mit Israel wolle, so Olmert.

Friedensverhandlungen zwischen Israel und Syrien, die durch die USA vermitteln worden waren, waren im Jahr 2000 gescheitert. Hauptgrund war dabei, dass Israel nicht, wie von Syrien gefordert, die Golan-Höhen abtreten wollte, die es vor 40 Jahren im Sechs-Tage-Krieg erobert und 1981 annektiert hatte.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen