RAMALLA (inn) – Bei einer Razzia in der Autonomiestadt Ramalla hat die israelische Armee eine Zelle der radikal-islamischen Terrororganisation Hamas aufgedeckt, die in einem Wohnhaus Kassam-Raketen herstellte. Damit sei die Infrastruktur der Hamas in der Region entscheidend geschwächt worden, so der verantwortliche Kommandeur.
Nach Angaben der Tageszeitung „Jerusalem Post“ gab der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet die Aktion, die bereits in der Nacht zum 7. Januar stattfand, erst am Donnerstag bekannt.
Die israelische Armee fand demnach im vierten Stockwerk eines sechsstöckigen Wohnhauses ein Labor zum Bau von Kassam-Raketen. Laut dem Kommandeur, General Rassan, stritten alle Bewohner des Hauses, in dem 20 Familien lebten, Kenntnisse von der Waffenfabrik ab.
Hinter verschlossener Tür fand die Armee-Einheit alle zum Bau von Raketen notwendigen Teile wie Sprengstoff, Werkzeuge, Gaskanister, eine Anleitung zum Bombenbau sowie mehrere fast fertig gebaute Kassam-Raketen. Die Bewohner des Hauses wurden sofort evakuiert. Nachdem das gefährliche Material beseitigt war, konnten sie in ihre Wohnungen zurückkehren.
Der Kopf der Zelle, der 30-Jährige Fadel Taha, wurde zusammen mit fünf weiteren Komplizen festgenommen. Taha saß bereits 2001 in Haft, wurde jedoch im vergangenen Jahr freigelassen, woraufhin er seine Terroraktivitäten erneut aufnahm.