UMM EL-FAHM (inn) – Eine Auseinandersetzung in einer arabischen Ortschaft im Norden Israels hat am Donnerstag ein Todesopfer gefordert. Beteiligt waren alteingesessene Bewohner und palästinensische Kollaborateure, die vor sechs Jahren von der Regierung dort angesiedelt worden waren.
Der Vorfall ereignete sich in der Ortschaft Umm el-Kutuf im Wadi Ara, nahe der israelisch-arabischen Stadt Umm el-Fahm. Die Bewohner kämpften gegen drei Familien von Kollaborateuren. Ein Palästinenser schoss offenbar auf den 43-jährigen Israeli Fahami Hussein Kabaha, einen Vater von zehn Kindern. Dieser erlag später seinen Verletzungen.
Polizisten, die an den Ort der Auseinandersetzung kamen, wurden mit Steinen beworfen. Sie setzten Blendgranaten und Tränengas ein. Als sich die Gemüter beruhigt hatten, brachten sie die Kollaborateure aus der Ortschaft. Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.
Proteste gegen Kollaborateure
Mehrfach hatten die langjährigen Bewohner gefordert, die palästinensischen Familien müssten Umm el-Kutuf verlassen. Doch diese blieben. Zuvor hatten sie Israel im Kampf gegen den palästinensischen Terror unterstützt. In den Autonomiegebieten werden Kollaborateure häufig hingerichtet.
Nur wenige Tage vor den Zusammenstößen hatten Bewohner der Ortschaft gegen die Anwesenheit der Kollaborateure demonstriert. „Wenn die Behörden ihnen ihre Taten vergüten wollen, warum lassen sie sie dann nicht in Cäsarea, Tel Aviv oder Herzlija wohnen?“, fragten die Teilnehmer. „Oder sollen etwa Umm el-Kutuf, Umm el-Fahm, Tira und die restlichen arabischen Dörfer die Rechnung für die Kollaborateure bezahlen?!“
Sie betonten: „Wir sind nicht daran interessiert, dass diese Leute hier wohnen, weil dieser Boden für unsere Kinder da sein muss, nicht für sie, und weil jene verachtenswerten Leute keine Vergütung erhalten sollten für ihren Verrat an ihrem Volk und an ihrer Religion.“
Kritik von Abgeordneten
Kritik an den Kollaborateuren und an der israelischen Regierung kam auch von arabischen Knesset-Abgeordneten. „Die Regierung hat die Kollaborateure bewaffnet und sie den arabischen Siedlungen aufgezwängt“, sagte Ahmed Tibi. „Man muss sie entfernen, und zwar sofort. Wer sie haben will, der soll sie in Moschavim und Kibbutzim aufnehmen.“
Der israelisch-arabische Parlamentarier Mohammed Barakeh schloss sich der Kritik an: „Die arabische Öffentlichkeit kann angesichts der Verbrechen der Kollaborateure nicht an der Seite stehen.“ Offenbar „verschmutzt der Müll der Besatzung nicht nur die arabischen Städte und Dörfer, sondern mordet auch. Die Sicherheitskräfte müssen den Müll sofort an seinen Ort zurückbringen, und es ist besser für die Behörden, wenn sie schnell handeln“.