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Israelische Araber erinnern an Unruhen von 2000

SACHNIN (inn) – Mehrere Tausend israelische Araber haben in der galiläischen Kleinstadt Sachnin demonstriert. Sie erinnerten an Zusammenstöße mit der Polizei, bei denen vor vier Jahren 13 Araber getötet worden waren.

Einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ zufolge nahmen etwa 3.000 Menschen an der Kundgebung am Freitag teil. Zu den Sprechern gehörten der Bürgermeister von Sachnin, Mohammed Baschir, und der Vorsitzende des Oberen Arabischen Überwachungskomitees, Schuweiki Hatib. Dieser kritisierte die vom israelischen Kabinett beschlossene Militär-Operation „Tage der Reue“ im Gazastreifen. Zudem monierte er, dass die Polizisten, die für den Tod der 13 Araber verantwortlich seien, nicht bestraft würden.

Bei der Demonstration schwenkten die Teilnehmer palästinensische Fahnen. Viele Transparente wiesen auf die so genannte „Intifada“ und die jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen hin. Auf einem Plakat wurde Israels Premierminister Ariel Scharon als „Terrorführer“ bezeichnet. An der Kundgebung nahmen auch arabische Knesset-Abgeordnete teil.

Vor dem Gedenktag hatte das Überwachungskomitee zu Streiks aufgerufen. Daran beteiligten sich jedoch nicht viele israelische Araber. In der Stadt Nazareth hatten Händler zwei Wochen zuvor eine Petition mit Hunderten Unterschriften eingereicht. Darin baten Besitzer von kleinen Unternehmen, dass nicht zum Streik aufgerufen werde.

Unterdessen teilte das Justizministerium mit, dass die Ermittlungen gegen die damals beteiligten Polizisten kurz vor dem Abschluss stünden. Bei den Unruhen waren zwölf Israelis und ein Palästinenser ums Leben gekommen.

Erst am Donnerstag hatte der Fußballverein Bnei Sachnin Israel im europäischen Pokalwettbewerb vertreten. Die Mannschaft scheiterte allerdings bereits in der ersten Runde des UEFA-Cups am erfahrenen englischen FC Newcastle United. Nach dem Sieg beim israelischen Pokal im Sommer hatte Scharon gesagt, Bnei Sachnin werde Israel in Europa würdig vertreten. Bnei Sachnin war der erste arabische Verein, der an einem europäischen Vereinswettbewerb teilnahm.

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