NAHARIJA (inn) – Ärzte in der nordisraelischen Küstenstadt Naharija haben einem Jungen aus Aserbaidschan das Augenlicht gerettet. Der Elfjährige leidet an einer Krankheit, durch die bereits sein 17-jähriger Bruder erblindet war.
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ am Donnerstag berichtet, kam Elgun Asraf Sade durch eine gemeinsame Aktion des Lions Clubs, der Lufthansa, des Galil-Ma´aravi-Krankenhauses und der Stadt Naharija nach Israel. Vor einigen Wochen wandte sich ein israelischer Vertreter des Lions Clubs an die Klinik. Die internationale Organisation war durch Presseberichte über die gelungene Operation einer 16-jährigen Palästinenserin aus Dschenin auf die Augenabteilung in Naharija aufmerksam geworden.
Das Krankenhaus sagte zu, alle Kosten für Aufenthalt und Behandlung des Jungen zu übernehmen. Am vergangenen Freitag traf Elgun mit seiner Mutter in Naharija ein. Die Stadtverwaltung stellte ihnen eine Dolmetscherin zur Verfügung. Die Ärzte stellten eine Cross-Fixation fest – bei dieser Krankheit sind die Sichtfelder der beiden Augen vertauscht. Am Dienstag wurde der Junge erfolgreich operiert.
„Die Mutter hatte Angst um den Zustand des Jungen, und sie hatte Anlass dazu“, sagte ein Arzt nach dem Eingriff. Der ältere Sohn habe sein Augenlicht aufgrund einer mangelhaften medizinischen Behandlung verloren. Auch Elguns Augen seien wirklich in Gefahr gewesen. Die Operation sei nicht einfach.
Die Mutter hatte nach eigenen Angaben Positives über die israelische Medizin gehört. „Ich beschloss, dass wir alles für mein Kind tun müssen“, erzählte sie. „Wir hatten nichts zu verlieren. Wegen seines Aussehens lachten alle Kinder in der Schule über ihn, und ich als Mutter hatte schon nicht mehr genügend Worte, um ihn zu trösten. Die Erblindung meines großen Sohnes brachte mich dazu, auf das Angebot einzugehen.“
Samstag wollen Elgun und seine Mutter nach Aserbaidschan zurückkehren. Nach Angaben der Ärzte werden in Zukunft weitere Operationen nötig sein, die aber nicht so kompliziert sein werden.