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Israelisch-deutsches Unternehmen entwickelt Diabetes-Impfstoff

REHOVOT (inn) – Israelische Wissenschaftler in Rehovot bei Tel Aviv haben den ersten erfolgreich getesteten Impfstoff gegen Diabetes entwickelt. Dies berichtet die renommierte Fachzeitschrift „The Lancet“ in ihrer aktuellen Ausgabe.

Wie jetzt bekannt wurde, hat das von dem israelisch-deutschen biopharmazeutischen Unternehmen Peptor (Rehovot) entwickelte Medikament mit dem Namen „DiaPep277“ in einer klinischen Phase II-Studie am Menschen gezeigt, daß es die Fortentwicklung von Typ-1-Diabetes stoppt, die Zerstörung von Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse verhindert und damit den Bedarf an Insulin vermindert.

„DiaPep277“ verspricht eine erfolgreiche Therapie von Patienten mit Autoimmun-Diabetes. Es kann darüber hinaus wahrscheinlich auch vorbeugend bei Personen mit erhöhtem Risiko für diese Krankheit eingesetzt werden.

Typ-1-Diabetes (juveniler Diabetes oder Diabetes mellitus) ist eine Erkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Insulin-produzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört.

Durch diesen Angriff ist die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage, genügend Insulin zu produzieren. Insulin ist ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel kontrolliert.

Personen mit Typ-1-Diabetes müssen deshalb mehrmals am Tag Insulin spritzen um zu überleben. Besonders gefährlich sind sogenannte Spätkomplikationen, die im Verlauf der Krankheit auftreten.

Dazu zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hirnschlag, Bluthochdruck, Erblindung, Nierenerkrankungen, Schäden am Nervensystem, Amputationen, Zahnkrankheiten und Komplikationen während der Schwangerschaft. Menschen mit Diabetes haben im Schnitt eine um 15 Jahre kürzere Lebenserwartung.

„DiaPep277“ ist ein synthetisches Eiweiß – abgeleitet von der Sequenz p277 des menschlichen „60kDa Hitzeschockeiweiß“. Dieses Protein ist in allen Zellen des Körpers vorhanden und wird in großen Mengen produziert, wenn die Zelle gestreßt wird oder unter Schock gerät. Diese Eiweiße sind molekulare „Anstandsdamen“, die beschädigte Proteine aufnehmen und der „Entsorgung“ zuführen.

Die 1993 gegründete Firma Peptor hat ihren Hauptsitz in Rehovot sowie eine Tochtergesellschaft in Erkrath (Deutschland). Das Unternehmen hat eine Reihe von Medikamenten gegen andere Autoimmunerkrankungen in seiner „Forschungspipeline“ und plant nach eigenen Angaben den Einsatz seiner Technologien auch zur Entwicklung von Krebstherapeutika.

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