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Israelisch-arabischer Politiker: „Moslems müssen Jerusalem befreien“

RAMALLAH (inn) – Der arabische Knesset-Abgeordnete Ibrahim Sarsur hat Araber und Moslems zur Befreiung Jerusalems aufgerufen. Sie müssten ihre Energien auf die Zukunft der Stadt konzentrieren, sagte der israelische Araber am Sonntag bei einer Konferenz unter dem Motto „Jerusalem zuerst“ in Ramallah.

Sarsur, der Vorsitzende der „Vereinigten Arabischen Liste-Ta´al“, betonte die Bedeutung der Stadt für Moslems. Allen israelischen Plänen, die mit der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg zusammenhingen, müsse widerstanden werden. „Wie die Moslems Jerusalem von den Kreuzfahrern befreit haben, so müssen wir glauben, dass auch heute die Befreiung Jerusalems keine unmögliche Mission ist.“ Sicherheit, Frieden und Stabilität würden nur erreicht, wenn die Stadt befreit werde.

„Moslems in aller Welt müssen ihre Energien auf Jerusalem konzentrieren, und nicht auf den Irak oder Kaschmir oder einen anderen Ort“, fügte Sarsur laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“ hinzu. „Denn Jerusalem ist die zentrale und gefährlichste Angelegenheit. Deshalb muss es das Banner und den Rahmen für den Kampf von Moslems und Arabern rund um die Welt bilden.“

Bei der Versammlung sprach auch der israelische Parlamentarier Mohammed Barakeh. Der Vorsitzende der arabischen Partei „Hadasch“ fragte seine Zuhörer: „Was haben wir getan, um gegen die Pläne der israelischen Besatzung zu kämpfen? Was tun wir, während Israel Geld und Legionen von Beamten einsetzt mit dem Ziel, seine Pläne in Jerusalem zu verwirklichen? Wir müssen palästinensische Aktionen koordinieren, indem wir sie besser organisieren und ihnen mehr Einfluss verleihen.“

Die strategischen Initiativen der Israelis in der Stadt hätten nicht mit der umstrittenen Grabung am Mugrabi-Tor nahe dem Tempelberg begonnen, fügte Barakeh hinzu. „Der israelische Plan fing 1967 mit der Annexion der Stadt an, als Israel 190.000 Siedler in die Gegend von Jerusalem brachte, um eine jüdische Mehrheit zu gewährleisten.“ Und jetzt habe „der rassistische Trennzaun die Flucht von 150.000 Palästinensern aus Jerusalem nach sich gezogen“.

„Jerusalem ist die palästinensische Hauptstadt“

Barakeh fügte hinzu, es handele sich nicht nur um eine religiöse Angelegenheit: „Bei allem gebotenen Respekt für die Heiligkeit der Stadt – Jerusalem ist zuallererst ein nationales Thema.“ Es sei „die Hauptstadt des palästinensischen Staates, aber wir müssen vorsichtig sein, weil die Israelis Maßnahmen ergreifen, um die palästinensischen Bewohner aus Jerusalem zu befreien und die jüdische Mehrheit zu stärken“. Zwar sei die Al-Aksa-Moschee heilig, aber ohne die Bewohner werde Jerusalem nur noch aus Steinen bestehen.

Der israelische Araber berichtete zudem von einer Begegnung mit Jasser Arafat nach dessen Rückkehr in die Palästinensergebiete im Jahr 1994. Der mittlerweile verstorbene Palästinenserführer habe gegenüber Hadasch-Mitgliedern seine Hoffnung bekundet, sie würden bald alle zusammen in der Al-Aksa-Moschee beten. Barakeh entgegnete nach eigenen Angaben: „Wir wollen Jerusalem nicht nur als Beter betreten, wir wollen Arafat als Präsidenten eines palästinensischen Staates begleiten, dessen Hauptstadt Jerusalem ist.“

„Kein Beweis für Verbindung der Juden zu Jerusalem“

Ein palästinensischer Teilnehmer der Konferenz sagte: „Trotz all unserer Befürchtungen schaffen wir es, in Jerusalem zu überleben. 1967 gab es in Jerusalem 70.000 palästinensische Bewohner, und jetzt sind wir 300.000. Wenn sich die Palästinensische Autonomiebehörde die notwendigen Finanzierungsmittel aneignet, und auch im Hinblick auf die Demographie, kann uns Israel in Jerusalem nicht besiegen.“ Bisher habe kein Historiker oder Archäologe – auch kein israelischer – bewiesen, „dass es eine historisch begründete religiöse oder politische Verbindung zwischen den Juden und Jerusalem gibt“.

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