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Israelisch-arabischer Jurist wechselt zum UN-Kriegsverbrechertribunal

DEN HAAG (inn) - Ein israelischer Araber wird Staatsanwalt am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag. Bisher arbeitet er als Anwalt für das Rechtszentrum für Minderheitsrechte von Arabern in Israel, "Adalah".

Der Jurist, Marwan Dalal, ist der erste israelische Araber, der für ein so bedeutendes internationales gerichtliches Forum tätig wird. Er soll seine Arbeit in den Niederlanden noch im Laufe dieses Monats aufnehmen.

Für "Adalah" hat Dalal seit der Entstehung der Organisation vor fast zehn Jahren gearbeitet. Dabei ging es unter anderem um die Zerstörung palästinensischer Häuser durch die Armee oder das Töten von Zivilisten. Er war auch an den Ermittlungen gegen Verdächtige beteiligt, die mitschuldig sein sollen am Tod von 13 israelischen Arabern in den Ausschreitungen vom Oktober 2000.

In letzter Zeit sind in mehreren Ländern Anzeigen gegen einzelne Offiziere der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte eingegangen. Zu ihnen gehört auch der frühere Generalstabschef Mosche Ja´alon. Dalal sagte gegenüber der Zeitung "Ha´aretz", dieser Trend werde sich fortsetzen. "Er wird weitergehen, solange Kriegsverbrechen weitergehen." Die Regierungseinrichtungen in Israel hätten die Tendenz, israelische Soldaten zu verteidigen, anstatt das Gesetz umzusetzen. "Es gibt solche, deren Illegalität offensichtlich ist und untersucht werden sollte. Die Verantwortlichen müssen vor Gericht gestellt werden, so wie es die USA mit ihren Soldaten im Irak tun."

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