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Israelisch-arabische Kooperation gewinnt „Global-Fellowship-Preis“

RAHAT (inn) – Die israelisch-arabische Firma Durus hat den hoch angesehenen „Global-Fellowship-Preis“ gewonnen. Die Arbeit des Unternehmens hat grundlegenden Anteil an der starken Verbesserung der Ergebnisse der Hochschulzugangsprüfung von arabischen Gymnasiasten.
Die Firma Durus hat es sich zum Ziel gesetzt, arabischen Gymnasiasten den Zugang zu Hochschulen zu erleichtern. (Symbolbild)

In einem Interview mit der israelischen Zeitung „Jerusalem Post“ erklärte der beduinische Gründer Fadi Elobra, dass er bereits 2008 in der Negev-Stadt Rahat begonnen habe, daran zu arbeiten, die Aufnahmetest-Ergebnisse zu verbessern. Seitdem ist Durus expandiert und unterhält nun fünf akademische Einrichtungen in Haifa, Rahat, Nazareth, Sachnin und auf den Golanhöhen.
Laut Elobra ist der nächste Schritt die Expansion in die arabisch geprägte Region östlich von Kfar Saba und die Weiterentwicklung der Materialien und Kurse. Da die Aufnahmetests auf Hebräisch sind und sich mit kulturell spezifischen Themen auseinandersetzen, mit denen arabische Schüler oftmals nicht vertraut sind, zielen die viermonatigen Intensivkurse von Durus darauf ab, diese Lücken zu füllen.
Die globale Nichtregierungsorganisation „Echoing Green“ finanziert junge Unternehmen, welche soziale Probleme lösen. Sie hat vor Kurzem angekündigt, dass Durus eins von 52 Projekten sei, welches über die nächsten zwei Jahre 90.000 Dollar erhalten werde. Zudem solle Durus durch Mentoring unterstützt werden.

Stipendien für arme Studenten

Das Unternehmen stellt ausschließlich Lehrer ein, die aus der jeweiligen Region kommen, und fördert somit die regionale Wirtschaft. Elobra erklärt, dass ein festgelegter Anteil des Gewinns innerhalb der Gemeinden reinvestiert werde, insbesondere dadurch, dass finanziell schwächeren Studenten Stipendien vermittelt würden.
Eines der Hauptprobleme des arabischen Sektors ist, dass viele der Studenten, die in Jordanien oder Europa studieren, Schwierigkeiten haben, eine Anstellung zu finden, wenn sie zurückkehren. Durch das Projekt von Elobra jedoch vergrößern sich ihre Chancen darauf, in Israel bleiben zu können und dort auch zu studieren.
„Jedes Jahr nehmen bis zu 24.000 Araber an den Aufnahmetests teil. Durch die von Durus angebotenen Kurse können sie im ersten Anlauf bestehen, anstatt mehrere Versuche zu unternehmen“, erzählt Elobra.
Auf die Frage, wie sein Unternehmen finanziert werde, erklärt er, dass es ein privates Unternehmen sei, welches jedoch substantielle finanzielle Unterstützung und Hilfe zur Geschäftsentwicklung von dem „Israel Venture Network“ erhalte, der sozialen Initiativen hilft, zu wachsen.
Der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Muhammad Sidani, sagte der „Jerusalem Post“, dass das Unternehmen bis auf Weiteres privat bleibe, jedoch in der Zukunft für Kooperationen mit der Regierung sowie anderen NGOs offen sei. Zum jetzigen Zeitpunkt jedoch befürchtet er, dass eine Beteiligung der Regierung in erster Linie mit vermehrtem bürokratischem Aufwand verbunden sein und somit zu unerwünschten Verzögerungen führen könne.
„Es ist sehr rar, dass ein beduinisches Unternehmen außerhalb des Negev seine Segel hisst“, erzählt die Geschäftsführerin des Ressortübergreifenden Arbeitsstabs für israelisch-arabische Belange, Michal Steinman. Der Arbeitsstab ist eine Koalition nordamerikanisch-jüdischer Organisationen, Stiftungen, privater Philanthropen und internationaler Partner.
Die Lernmethoden und Materialien von Durus zielen primär darauf ab, Studenten zu motivieren und Lernanreize für sie zu schaffen. Gelernt wird in kleinen Gruppen, um so den Lernerfolg zu vergrößern und zu verhindern, dass Schüler dem Pensum nicht folgen können. Durchschnittlich haben Teilnehmer an den Durus-Kursen ein im Allgemeinbildungstest „Psychometrie“ Testergebnis von 550 Punkten erzielt. Der Durchschnittswert der allgemeinen arabischen Bevölkerung liegt bei 456 Punkten, während die jüdische Bevölkerung im Schnitt 564 Punkte erzielt. (Botschaft des Staates Israel)

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