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Israelisch-arabische Gruppe übernimmt Verantwortung für Schussangriff

JERUSALEM (inn) - Eine unbekannte israelisch-arabische Organisation hat sich zu dem Angriff auf einen israelischen Wachmann in Jerusalem bekannt. Bei dem Vorfall am Freitag war der arabische Angreifer von einem weiteren Sicherheitsbediensteten erschossen worden.

Am Sonntag übernahm die Gruppe „Galiläa-Freiheits-Brigaden“ die Verantwortung für das Attentat. Bei dem Angreifer handelt es sich um Ahmed Chatib, einen israelischen Araber aus der galiläischen Ortschaft Kfar Manda östlich von Haifa. Dieser hatte in der Altstadt einem Wachmann die Waffe entwendet und auf ihn geschossen. Bei dem darauf folgenden Schusswechsel wurden zehn Menschen verwundet.

„Rache für Tod von Araber“

Die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ veröffentlichte die Mitteilung der bislang unbekannten Organisation. Darin wurde der Angriff als Rache für „die Ermordung des Schahid Mohammad Chatib aus Kfar Manda am 18. April 2004“ bezeichnet. An jenem Tag hatte Chatib mit einem zweiten israelischen Araber Grenzpolizisten angegriffen. Als die Sicherheitskräfte das Feuer erwiderten, kam er ums Leben.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, findet sich ein Fehler in der Mitteilung. Mohammad Chatib stammt demnach nicht aus Kfar Manda, sondern aus Kfar Kana. Nur sein Komplize wohne in Kfar Manda.

Der Chefredakteur von „Ma´an“, Nasser al-Laham, sagte gegenüber „Ha´aretz“, er habe nun zum dritten Mal eine Nachricht von der Gruppierung von israelischem Gebiet aus erhalten. In der Mitteilung gaben die „Galiläa-Freiheits-Brigaden“ bekannt, dass es nicht ihre erste Aktion gewesen sei. Gleichzeitig distanzierten sie sich von palästinensischen Gruppen wie der PFLP, dem Islamischen Dschihad oder der Fatah. Die Hamas wurde dabei nicht genannt.

Film über Tathergang veröffentlicht

Am Sonntag veröffentlichte die Polizei einen Film, der die Schießerei in der belebten Fußgängerzone zeigt. Darin ist deutlich zu sehen, wie Ahmed Chatib zwei Wachmänner durch die engen Gassen verfolgt. Vor einem Lebensmittelgeschäft holte er einen von ihnen ein, zog ihm die Pistole aus dem Halfter und rannte los. Die Sicherheitsleute folgten ihm. Einer ergriff ihn schließlich. Der Araber eröffnete das Feuer auf ihn und rannte weiter. Zwischen ihm und dem zweiten Wachmann kam es zu einem Schusswechsel. Der Angreifer wurde tödlich verwundet.

Chatib liegt am Ende auf dem Boden, aber die letzten Szenen der Schießerei waren in dem Filmabschnitt, der zur Veröffentlichung freigegeben wurde, nicht zu sehen. Dies stieß auf Kritik beim israelisch-arabischen Abgeordneten Ahmad Tibi, der auch stellvertretender Knesset-Sprecher ist: „Angesichts der unterschiedlichen Versionen und der Zeugenaussage, die Totschlag bestätigt, ist die Polizei verpflichtet, das Ende des Films zu zeigen, damit man erfährt, wie Chatib starb.“ Das fehlende Ende werfe Fragen auf, sagte der Politiker am Montag.

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