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Israelisch-afroamerikanische Organisation verleiht „Martin Luther King-Award“

JERUSALEM (inn) - Am Dienstag ist in Jerusalem erstmals der "Martin Luther King-Israel-Award" verliehen worden. Die Zeremonie der Organisation "Freundschaft zwischen Israel und Schwarzamerika" (FIBA) fand im Haus des israelischen Präsidenten in Jerusalem statt.

„Wir haben nicht nur eine gemeinsame Geschichte, sondern auch eine gemeinsame Zukunft“, sagte Staatspräsident Schimon Peres bei der Feier. Am Dienstag wäre der Bürgerrechtsaktivist Martin Luther King 79 Jahre alt geworden. Die FIBA-Awards sollen jedes Jahr an seinem Geburtstag an die Preisträger übergeben werden, schreibt die „Jerusalem Post“.

Die FIBA wurde 2004 von Pastor Glenn R. Plummer aus Detroit gegründet. Er wollte Israelis und Afroamerikaner als Freunde und Verbündete vereinen sowie eine neue Koalition aus Schwarzen und Juden bilden. In Anerkennung für die jüdische Unterstützung der Bürgerrechtsbewegung versprach er, sich an die Seite Israels zu stellen, wenn dies nötig sei.

Ein Projekt der Organisation ist eine Zusammenarbeit zwischen der äthiopischen Gemeinschaft in Israel und der afrikanischen Gemeinschaft in Amerika. Zudem will sie 2,8 Millionen afroamerikanische Christen mobilisieren, Israel im kommenden Jahr zu segnen. Auch will sie Afroamerikaner zu einer Reise in das Land ermutigen, damit sie begreifen, warum ein starkes und sicheres Israel notwendig sei.

Vier Preise vergeben

Den „Martin Luther-King-Award“ erhalten Personen, die in irgendeiner Weise für Freiheit und Gerechtigkeit gekämpft und gelitten haben. Am Dienstag wurden vier Preise vergeben. Einen erhielt der amerikanische Pastor Kenneth Flowers, ein Pionier der afroamerikanischen Annäherung an Juden und Israel. Es sei passend, den ersten Award an jemanden zu überreichen, der King nacheifere und von dessen Gattin Coretta adoptiert worden sei, sagte Plummer. Flowers ist bereits fünfmal in Israel gewesen.

Eine weitere Gewinnerin war die israelische Violinistin Miri Ben-Ari. Die „Grammy“-Preisträgerin spielte ihre Komposition „Sinfonie der Bruderschaft“. Ihr liegt das Ende von Kings berühmter Rede „Ich habe einen Traum“ zugrunde. Die Israelin sagte, der Bürgerrechtsaktivist wäre stolz, wenn er wüsste, dass der israelische Präsident eine Veranstaltung zur Freundschaft zwischen Israel und schwarzen Amerikanern beherbergt.

Flowers bezog sich ebenfalls auf die Rede und sagte, auch er habe einen Traum – dass Israel und die Palästinenser einst mit ihren arabischen Nachbarn beieinander leben würden. Der Löwe werde neben dem Lamm liegen, und Israel werde ein Existenzrecht haben und niemals bedroht sein.

Den dritten Award erhielt Präsident Peres stellvertretend für den Staat Israel. Auch die US-Botschaft in Tel Aviv wurde ausgezeichnet, weil die USA Kings Vision vom Zionismus verkörpere, indem sie sich kontinuierlich an Israels Seite stellten. Martin Luther King hatte einst gesagt: „Wie leicht sollte es sein, für jeden, der dieses unveräußerliche Recht der ganzen Menschheit wert hält, das Recht des jüdischen Volkes zu verstehen und zu unterstützen, in seinem alten Land Israel zu leben. Alle Menschen mit gutem Willen jubeln über die Erfüllung von Gottes Versprechen, dass Sein Volk mit Freude zurückkehren soll, um sein geplündertes Land wiederaufzubauen. Dies ist Zionismus, nichts mehr und nichts weniger.“

Plummer als „Freund Israels“ ausgezeichnet

Im Gegenzug wurde FIBA-Gründer Plummer ebenfalls ausgezeichnet. Er bekam den Award „Freund Israels“ von Todd Mandel, dem Vorsitzenden des Rates der jüdischen Gemeinschaft von Detroit für Beziehungen. Dieser wies darauf hin, dass sich in seiner Stadt im US-Bundesstaat Michigan die größte arabische Gemeinschaft außerhalb des Nahen Ostens befinde. Dennoch habe sich Plummer für Israel und gegen die Terrorgruppen Hamas und Hisbollah ausgesprochen. Auch habe er sich für die entführten israelischen Soldaten eingesetzt.

Plummer begründete seine Initiative so: „Es gibt Millionen von Afroamerikanern, die nicht schweigen werden.“ Denn sie erinnerten sich daran, „dass Juden mit uns gegangen und marschiert sind, mit uns ins Gefängnis gesteckt wurden – manche sind sogar mit uns gestorben“. Beim Marsch nach Washington im August 1963 habe Rabbi Joachim Prinz, der Präsident des „American Jewish Congress“, die jüdische Gemeinschaft als Mitorganisator vertreten. Damals sagte er: „Als ich unter Hitler Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Berlin war, habe ich vieles gelernt. Das Wichtigste, was ich unter diesen tragischen Umständen lernte, war, dass Engstirnigkeit und Hass nicht das dringlichste Problem sind. Das dringlichste, schmachvollste, schändlichste und tragischste Problem ist das Schweigen.“ Diese Worte motivierten King laut der „Jerusalem Post“ dazu, die Sowjetunion dafür zu kritisieren, wie sie mit ihren Juden umging.

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