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Israelis zu Besuch in Indonesien

Zwischen Israel und Indonesien bestehen keine diplomatischen Beziehungen. Dennoch gibt es immer mehr Kontakte zwischen Führungspersonen aus den beiden Ländern.
Von Israelnetz

JAKARTA (inn) – Eine israelische Delegation hat kürzlich sechs Tage lang Indonesien besucht. Das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt pflegt keine diplomatischen Beziehungen mit dem jüdischen Staat. Die sechs Israelis trafen in der Hauptstadt Jakarta unter anderen Wirtschaftsführer, Universitätspräsidenten, Unternehmer und Investoren. Zudem besichtigten sie kulturelle und historische Stätten, wie die Online-Zeitung „Times of Israel“ am Donnerstag berichtete.

Die Reise der sechsköpfigen Delegation organisierte das 2009 gegründete Israel-Asien-Zentrum in Jerusalem. Es bringt junge Führungskräfte und Unternehmer aus Israel und asiatischen Ländern zusammen, die eine gemeinsame Zukunft bauen wollen.

Seit fast zwei Jahren gehört dazu das Online-Programm „Israel-Indonesia Futures“. „Futures“ heißt im Zusammenhang mit der Börse „Termingeschäfte“, aber hier sind auch „Zukunftsaussichten“ gemeint. Dabei lernen etwa 100 junge israelische und indonesische Führungskräfte die Kultur und Wirtschaft des jeweils anderen Landes kennen. Sie sprechen gemeinsame Herausforderungen an. Jedes Jahr bekommen die Teilnehmer eine Aufgabe: Sie müssen Lösungsvorschläge für ein Problem unterbreiten und einen Finanzplan dafür erstellen.

Beziehungen auf neues Niveau gehoben

Die Gründerin und Leiterin des Zentrums, Rebecca Zeffert, sieht noch viel Potential für Zusammenarbeit: „Das Online-Programm ist eine Möglichkeit für Teilnehmer von beiden Seiten, ihre Zehe ins Wasser zu tauchen“, sagte sie der „Times of Israel“. Aber die Reise habe die Beziehungen auf ein neues Niveau gehoben.

Indonesien hat derzeit den Vorsitz der G20-Staaten inne. Es ist die zehntgrößte Volkswirtschaft, was die Kaufkraftparität angeht. Diese gibt an, wie viele Währungseinheiten eine bestimmte Menge von Waren und Dienstleistungen in unterschiedlichen Staaten kostet. Weltweit ist es mit etwa 275 Millionen Einwohnern das viertgrößte Land.

Die sechs Israelis waren Mitte Juli mit ausländischen Pässen eingereist. Sie hielten sich nicht nur in Jakarta auf, sondern besuchten auch Ortschaften außerhalb der Hauptstadt. Dort konnten sie sich ein Bild machen von Auswirkungen, die Projekte wie Mikrokredite und Finanzschulungen für mehr als eine Million Frauen im ländlichen Raum haben.

Orthodoxer Jude: Hoffnung auf Brücken zwischen Israel und Indonesien

Ein Teilnehmer war Avraham Lifschitz. Der orthodoxe Jude hob die „Wärme und Offenheit der Leute“ in Indonesien hervor. Vorsorglich habe er in der Öffentlichkeit einen Hut über der Kippa getragen. Anders war es im privaten Raum: „Dass ich offen jüdisch bin, war kein Hinderungsgrund für eine Interaktion mit Indonesiern, es war ein Objekt der Neugier.“ Ihre Fragen hätten ihm die Hoffnung gegeben, „dass Mensch-zu-Mensch-Beziehungen als zukünftige Grundlagen für Brücken zwischen Israel und Indonesien dienen werden“.

Lifschitz arbeitet als Gutachter für ein Unternehmen in Abu Dhabi, DANA Venture Builder. Die Investitionsplattform unterstützt Start-ups im Bereich der Wüstentechnologie, die von Frauen geleitet werden. (eh)

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