JERUSALEM (inn) – Die Israelis haben besonders großes Vertrauen zur Armee und zum Obersten Gerichtshof. Das geht aus der diesjährigen Umfrage des israelischen Demokratie-Institutes hervor.
Vollstes oder ziemlich großes Vertrauen haben ungefähr 78 Prozent der Teilnehmer zum Militär. Dem Obersten Gericht vertrauen 72 Prozent; vor einem Jahr waren es noch 79 Prozent.
Die Zahl derjenigen, die sich auf die Knesset verlassen, ist von 46 auf 40 Prozent zurückgegangen. Auch die politischen Parteien genießen weniger Vertrauen als im Vorjahr: 22 statt 27 Prozent. Dem Premierminister vertrauen rund 48 Prozent der Befragten, 2004 waren es 45. Gegenüber der Regierung stieg der Anteil leicht von 41 auf 42 Prozent.
Das Vertrauen zu den Medien ist in den vergangenen sechs Jahren stabil geblieben: diesmal bekundeten es 50 Prozent der Teilnehmer. Dabei liegt der Anteil unter der arabischen Bevölkerung mit 67 Prozent deutlich höher als in der jüdischen Bevölkerung mit 47 Prozent. Säkulare Israelis (53 Prozent) vertrauen den Medien mehr als religiöse (32) und politisch linksgerichtete (58) mehr als rechtsgerichtete (38).
Unter den teilnehmenden Journalisten bringen 93 Prozent dem Gerichtshof Vertrauen entgegen. Auch die Medien halten sie mit 79 Prozent für glaubwürdiger als die Allgemeinbevölkerung. Der Armee trauen 69 Prozent der israelischen Journalisten, der Regierung 35 Prozent und den Parteien 14 Prozent.
Zudem wurde die Frage gestellt, welche Institution besonders gut die Demokratie erhalte. Dabei nannten 78 Prozent der Befragten den Obersten Gerichtshof – bei den Journalisten waren es sogar 95 Prozent. Die Medien empfinden 49 Prozent als demokratiefördernd, unter den Journalisten sind es 87 Prozent. Für die Knesset stimmten 38 Prozent der Teilnehmer, von den Journalisten nur 16 Prozent. Den Premierminister nannten 35 Prozent der Befragten und 2 Prozent der Journalisten.