Um 6:30 Uhr vor dem Freitagsgebet in der Al-Aksa-Moschee griff ein Palästinenser am 26. Dezember israelische Grenzpolizisten an. Zwei von ihnen erlitten leichte Verletzungen. Überwachungskameras haben die Szene festgehalten. Die Aufnahmen zeigen, wie der junge Mann in einem gestreiften Pullover mit erhobenem Messer in der Hand auf die Grenzschützer in der Via Dolorosa zurennt und auf sie einsticht.
Der Mann entkommt und hält sich angeblich in Ramallah im palästinensischen Autonomiegebiet versteckt. Geheimdienstleute haben die israelischen Polizeikräfte zu dem entsprechenden Haus geführt. Während der Verhaftung kam es zu kurzen Zusammenstößen zwischen den israelischen Streitkräften und Palästinensern, wie palästinensische Medien berichten.
Bei dem Verdächtigen handelt es sich nach Angaben des israelischen Rundfunks um Muhammad al-Nadschnuni. Er wurde nach Jerusalem zum Verhör gebracht.
Das Eindringen israelischer Streitkräfte in die autonomen Gebiete wird zwar von der Regierung in Ramallah als „Verletzung ihrer Souveränität“ gesehen. Doch gemäß den Osloer Verträgen haben die Israelis ein Recht, eine „heiße Verfolgungsjagd“ auch in die autonomen Gebiete hinein vorzunehmen. Im Rahmen der immer noch funktionierenden Sicherheitskooperation mit den palästinensischen Sicherheitskräften verläuft derartiges Eindringen in die Autonomiegebiete meistens ohne Störungen.