Israelis und Palästinenser skeptisch gegenüber Friedensgesprächen

JERUSALEM / RAMALLAH (inn) - Die meisten Israelis und Palästinenser haben keine großen Erwartungen an die aktuellen Friedensverhandlungen. Das geht aus einer gemeinsamen Umfrage der Hebräischen Universität Jerusalem und des Palästinensischen Zentrums für Politik und Meinungsforschung hervor.

Von den israelischen Teilnehmern meinten 55 Prozent, die beim Annapolis-Gipfel angeregten Gespräche zwischen Israels Premier Ehud Olmert und Palästinenserchef Mahmud Abbas führten nirgendwo hin und sollten verschoben werden. Bei den Palästinensern betrug der Anteil 68 Prozent. Nach Angaben der Meinungsforscher wurden zwischen dem 27. Mai und dem 7. Juni 1.270 palästinensische Bewohner des Gazastreifens und des Westjordanlands sowie 1.006 Israelis befragt.

Der Umfrage zufolge wandten sich 67 Prozent der Israelis gegen eine Rückgabe des strategisch wichtigen Golan an Syrien. Dieser wurde im Sechs-Tage-Krieg 1967 von Israel besetzt. Im März waren es noch 56 Prozent gewesen. Am 21. Mai wurde offiziell bekannt gegeben, dass Israel und Syrien unter türkischer Vermittlung miteinander verhandeln.

Eine zeitlich begrenzte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas befürworteten 30 Prozent der Israelis und 20 Prozent der Palästinenser. In diesem Fall würden die palästinensischen Raketen- und Granatenangriffe auf Israel beendet, während die israelische Armee ihre Einsätze im Gazastreifen einstellte. 50 Prozent der befragten Israelis stimmten für die Feuerpause unter der Bedingung, dass der entführte Soldat Gilad Schalit freikommt. Von den palästinensischen Teilnehmern sprachen sich 78 Prozent für eine Waffenruhe aus, wenn auch die Militäreinsätze im Westjordanland ein Ende finden. Dies hat Israel jedoch ausgeschlossen.

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