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Israelis spenden für Corona-Waisen

Kurz nach der Geburt verloren die Kinder bereits ihren Vater. Nun ist die Mutter an COVID-19 gestorben. Trotz steigender Arbeitslosigkeit zeigen die Israelis große Spendenbereitschaft.
Eine Woche kämpften die Ärzte vergeblich um das Leben der Mutter

JERUSALEM (inn) – Innerhalb kurzer Zeit haben Israelis 1,9 Millionen Schekel für vierjährige Zwillinge gespendet, die durch das Coronavirus ihre Mutter verloren haben. Umgerechnet sind das rund 490.000 Euro. Das Spendenziel von 1,8 Millionen Schekeln ist damit schon übertroffen. Die Aktion läuft über die Webseite JGive.com. Sie begann am Dienstag und endet am Freitag. Gestartet hatten sie Einwohner von Lod, der Heimatstadt der verstorbenen Tamar Peretz-Levi, sowie deren Bürgermeister Jair Revivo.

Einer der Initiatoren, Jossi Davidov, staunt laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ über die Spendenbereitschaft der Israelis. Durch die Corona-Krise haben viele ihre Arbeit verloren oder wurden in unbezahlten Urlaub geschickt. Davidov sagte am Dienstag: „Wir haben schon über eine Million. Gibt es irgendetwas Vergleichbares wie dieses Land?“ Bürgermeister Revivo erklärte, das Geld gehe an eine Stiftung, die sicherstellt, dass allein die Kinder von Peretz-Levi es erhalten.

Es begann mit Halsschmerzen

Die 49-Jährige war am Dienstagmorgen verstorben. Der Vater der Zwillinge, Schimon, erlag bereits kurz nach deren Geburt einem Herzinfarkt. Das Ehepaar hatte sich lange vergeblich Kinder gewünscht. Peretz-Levis Nichte Mor Smadja sagte gegenüber der Zeitung „Yediot Aharonot“ mit Blick auf die Kinder: „Obwohl wir gebrochen sind, werden wir aufstehen und die zwei mit all der Liebe dieser Welt aufziehen.“

Zunächst hätten die Ärzte Peretz-Levi gesagt, es handele sich lediglich um einen gereizten Hals, berichtet Smadja. „Wir hätten nicht gedacht, dass es so enden würde.“ Peretz-Levi wurde vor zwei Wochen ins Jitzchak-Schamir-Krankenhaus eingeliefert. Zu ihrem Todeszeitpunkt war die Vorerkrankte das jüngste israelische Opfer von COVID-19. Derzeit gibt es einen Anstieg kritischer Fälle. Darunter befinden sich auch junge Menschen ohne Vorerkrankungen.

Von: tk

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