„Unser Ziel ist es, den Menschen im Gazastreifen zu helfen, die dort unter unerträglichen Umständen leben“, sagte Daphna Levy, eine der Organisatoren der Hilfsaktionen. „Die Situation, in die wir die Menschen dort gebracht haben, ist nicht zumutbar.“ Die Helfer sammelten in den vergangenen Tagen neben Kleidung und Nahrung auch Spielzeug und Hygiene-Produkte für den Gazastreifen, berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.
„Wir machen unseren Einsatz aus rein menschlichen Gründen, nicht aus politischen“, fügte Levy hinzu. „Unsere Helfer stammen aus einem breiten Spektrum politischer Ansichten.“ Die Hilfsaktion wurde erst durch Verhandlungen zwischen der Organisation „Candles for Peace“ und Vertretern des israelischen Militärs ermöglicht. Ido, ein Helfer, sagte: „Wir alle haben im Fernsehen gesehen, was der Preis des Krieges ist. Wir wissen, wie es ist, bombardiert zu werden.“ Wie er sehen es viele Israelis als ihre Pflicht an, den Palästinensern zu helfen. „Es ist doch ganz einfach: Es ist Krieg, es gibt Opfer, und Menschen haben sich dazu bereit erklärt, zu helfen.“
Auch Musiker und Studenten helfen
In der Nähe von Sderot hat eine 25-jährige Studentin, Hadas Balas, zusammen mit einer Freundin, Lee Ziv, eine Hilfsaktion gestartet. Sie riefen ebenfalls dazu auf, Kleidung, Nahrung und Decken für die Menschen im Gazastreifen zu sammeln. „Mir ist klar geworden, dass Menschen umgebracht werden, die nichts zum Essen und Trinken haben. Und das hat mich beunruhigt“, sagte Balas. Inzwischen haben sie zehn Lastwagen-Ladungen für den Gazastreifen gesammelt. Ursprünglich hatten sie damit gerechnet, nur zwei Ladungen zusammenzubekommen.
Auch israelische Musiker wollen für die Opfer des Konflikts sammeln. Am Freitag geben mehrere israelische Künstler ein Benefizkonzert in Tel Aviv. Es treten sowohl jüdische als auch arabische Israelis auf, darunter auch die diesjährigen Vertreter Israels beim Eurovision Song Contest, Noa und Mira Awad. Die Musikerin Noa Golandski sagte: „Wenn wir Geld sammeln, können wir Menschen helfen, ihr Leben zu leben. Das ist unsere Pflicht als Menschen, nicht als Israelis.“