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Israelis retten Fuß eines syrischen Kindes

SAFED (inn) – Historischer Eingriff: Israelische Ärzte in Safed haben ein äußerst schwer verwundetes Mädchen aus Syrien erfolgreich operiert. Bei einem Granatenangriff war der Fuß der Achtjährigen fast vollständig abgetrennt worden. Nach Angaben der Klinik wurde die komplizierte Behandlung weltweit erstmals an einem Kind durchgeführt.
Mit einer Lisarow-Apparatur haben die israelischen Ärzte dem syrischen Mädchen zum Gehen verholfen.

Am Montag konnte die junge Syrerin zum ersten Mal nach zwei Monaten wieder mit dem rechten Fuß auftreten. Vorausgegangen waren zahlreiche Operationen an beiden Beinen. Die Ärzte brachten den rechten Fuß schrittweise in die ursprüngliche Form zurück. Angewandt wurde eine fortschrittliche Form der nach dem sowjetischen Arzt Gawrili Ilisarow benannten Methode, wie die Tageszeitung „Ma‘ariv“ berichtet.
Vor zwei Monaten war im Bürgerkrieg eine Granate direkt in das Haus der syrischen Familie in der Region von Dara‘a eingeschlagen. Die Achtjährige und ihre Mutter erlitten schwere Verletzungen. Die israelische Armee brachte die beiden Syrerinnen ins galiläische Safed (Zefat). Direkt nach der Ankunft wurde das Mädchen am rechten Fuß notoperiert. Zudem behandelten die Ärzte Knochenbrüche am linken Bein.
Nach einer Woche hatte sich der Zustand der beiden Patientinnen soweit verbessert, dass sie nun in zwei nebeneinander liegenden Betten untergebracht werden konnten. Dies sollte ihnen laut des Internetportals „Walla“ auch eine seelische Genesung ermöglichen.

„Syrerin ist der Liebling der Station“

Der Leiter der orthopädischen Abteilung, Alexander Lerner, sagte: „Es ist das erste Mal in der Welt, dass eine solche Behandlung an einem so jungen Mädchen durchgeführt wird. In der weltweiten Fachliteratur gibt es kein Beispiel für solche Operationen an Kindern.“
Der Arzt ergänzte: „Das Mädchen ist zum Liebling des medizinischen Teams geworden. Als sie heute aufstand, zum ersten Mal umherging und uns alle anstrahlte, war es ein sehr bewegender Augenblick. Alle Mitarbeiter der Abteilung und Patienten, die sie schon kennen, haben applaudiert und sie umarmt.“ Ohne die nutzbringende Zusammenarbeit des medizinischen Personals aus den unterschiedlichen Abteilungen wäre eine erfolgreiche Behandlung derart schwerer Verletzungen nach seiner Ansicht nicht möglich gewesen. „Die Motivation und der Wille dieses tapferen Mädchens, von dessen Gesicht das Lächeln nicht wich, obwohl es so schwer verwundet und zwei Monate lang ans Bett gefesselt war, haben ebenfalls zum Erfolg der Behandlung beigetragen.“
Im Siv-Krankenhaus in Safed sind in den vergangenen Monaten bereits mehr als 100 syrische Bürgerkriegsopfer medizinisch versorgt worden. Die Achtjährige und ihre Mutter sollen in den kommenden Tagen aus der Klinik entlassen werden. Die Mutter bedankte sich bei den Angestellten im Krankenhaus und äußerte die Hoffnung, „dass wir uns ein zweites Mal in einem vernünftigeren Nahen Osten begegnen werden“.

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