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Israelis helfen Hörgeschädigten in Aserbaidschan

BAKU (inn) - Eine israelische Delegation von Freiwilligen der Organisation "Eye From Zion" und des Hedim-Institutes, Israels größter Klinik für Hör-Sprach-Rehabilitation, ist in der vergangenen Woche in Aserbaidschan eingetroffen. Sie schult dort medizinisches Personal bei der Behandlung gehörloser und hörgeschädigter Menschen. Die Israelis konnten vor Ort auch einem Kind helfen, das von den dortigen Ärzten bereits als gehörlos eingestuft worden war.

Die israelische Delegation brachte Geräte und Instrumente für die Untersuchung und Behandlung im Wert von rund 52.500 Dollar mit nach Aserbaidschan. Darunter waren auch 70 Hörgeräte. Vor Ort behandelte sie an zwei Tagen mehr als 40 Männer, Frauen und Kinder.

Unter den Patienten war auch der 16-jährige Ahmadli Nidschad. Dieser wurde mit einem schweren Hörfehler geboren, der sich mit zunehmendem Alter verschlimmerte. Von den Ärzten in Aserbaidschan wurde ihm und seiner Familie immer wieder mitgeteilt, er werde nie hören können. Sein Leben veränderte sich allerdings am vergangenen Dienstag. Er war den weiten Weg von Gabala in die Hauptstadt Baku gekommen, um sich von den Israelis untersuchen zu lassen.

„Er hat einfach darauf bestanden zu kommen. Das ist ein Kind, welches keine Sprachkenntnisse entwickelt hat, aber in dem Moment, als ich ihn sah, mit seinen schlauen, leuchtenden Augen, mochte ich ihn. Die lokalen Ärzte wollten ihn nicht behandeln, sie glaubten, er ist ein verlorener Fall“, zitiert die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ die Gehörspezialistin Anat Kochva. Die Israelin ist auch die Gründerin des Hedim-Institutes. Bei ihrer Untersuchung stellte sie fest, dass ein Ohr einen irreparablen Schaden aufwies. Für das andere Ohr gab es jedoch Hoffnung. „Er hat sofort auf das Hörgerät reagiert. Dieser Junge ist ohne Schulbildung aufgewachsen, er war nie an irgendeinem Bildungssystem beteiligt und war nie in der Lage, zu hören. Jetzt wird er lernen müssen, zu hören“, erzählte Kochva weiter.

Zusammenarbeit mit „Rotem Halbmond“

Nachdem die Delegation an zwei Tagen Behandlungen durchgeführt hatte, reiste sie mit dem israelischen Botschafter in Aserbaidschan, Michael Lavon-Lotem, und Mitarbeitern der Hilfsorganisation „Roter Davidsstern“ in die Stadt Guba. Dort eröffnete sie im muslimischen Teil zusammen mit der muslimischen Hilfsorganisation „Roter Halbmond“ ein medizinisches Notfallzentrum.

Die Entscheidung der beiden israelischen Institutionen, eine Delegation in das überwiegend von Muslimen bewohnte Land zu entsenden, wurde nach einem Besuch von Israels Staatspräsident Schimon Peres im Juni in Aserbaidschan gefällt. Die Regierung in Baku hatte trotz Drohungen aus dem benachbarten Iran Peres sowie eine hochrangige israelische Delegation empfangen.

Die Idee, Gehörlosen in abgeschiedenen Regionen der Welt zu helfen, hatte „Eye from Zion“-Gründer Nati Marcus, der die Delegation in Aserbaidschan anführte. Mit der Initiative leisten die Israelis bereits seit drei Jahren humanitäre Hilfe in abgelegenen Gegenden, bringen moderne Ausrüstung in die entsprechenden Gebiete und schulen dort das Personal.

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