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Israelis gedenken Rabins Ermordung vor 10 Jahren

JERUSALEM (inn) – Auf zahlreichen Veranstaltungen im ganzen Land gedenken Israelis am Donnerstag der Ermordung von Premierminister Jitzhak Rabin vor zehn Jahren. Laut einer Umfrage ist Rabin für die meisten Israelis der beliebteste Premier in der israelischen Geschichte.

Am Morgen trafen sich mehrere hohe israelische Politiker vor dem Wohnsitz des Präsidenten in Jerusalem mit Angehörigen des ermordeten Premiers, darunter waren der Knesset-Sprecher Reuven Rivlin, der Präsident des Obersten Gerichtshofes, Aharon Barak sowie Minister und Knessetabgeordnete. Sie zündeten Kerzen an. Dalia Rabin, die Tochter des ermordeten Politikers und Chefin des „Rabin-Zentrums“, erinnerte an die Zeit, als Tausende Menschen kurz nach dem Mord Kerzen anzündeten, die als „Jitzhak-Kerzen“ bekannt wurden. Die Menschen hätten nach Antworten gesucht, so Dalia Rabin, „und diese Antworten müssen ihnen die israelische Gesellschaft und die zukünftigen Generationen geben. Dafür arbeitet das Rabin-Zentrum“.

Am Abend wird das Jerusalemer Symphonieorchester im „Jerusalem Theater“ ein Konzert anlässlich des Gedenktages geben. Dutzende weitere Veranstaltungen finden im ganzen Land statt. Ein Höhepunkt wird die Eröffnung des neuen Rabin-Zentrums sein. Daran werden unter anderen der ehemalige US-Präsident Bill Clinton und seine Frau Hillary teilnehmen sowie die US-Außenministerin Condoleezza Rice, der ägyptische Präsident Hosni Mubarak und andere Politiker aus aller Welt. Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, wird Premierminister Ariel Scharon an keiner Veranstaltung teilnehmen, weil seine Sicherheit sonst gefährdet sei.

Rabin wurde am 4. November 1995 in Tel Aviv bei einer Kundgebung erschossen. Der jüdische Student Jigal Amir hatte auf den Premier nach dessen Rede gewartet. Amir sitzt eine lebenslange Haftstrafe ab. Vor einigen Tagen hatte er erneut einen Antrag gestellt, vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden. Staatspräsident Mosche Katzav hatte dies abgelehnt.

Rabin beliebtester Premier der Geschichte

Eine Umfrage des „Israel Democracy Institute“ (IDI) ergab, dass 84 Prozent der Israelis einen neuen politischen Mord für möglich halten. Grund sei vor allem der israelische Rückzug aus dem Gazastreifen und Teilen des Westjordanlands unter Scharon.

Außerdem fanden 79 Prozent, dass Rabin ein Mensch mit Inhalten gewesen sei, der die Belange des Staates denen seiner eigenen Partei vorzog. Eine Mehrheit glaubt zudem, dass er fähig gewesen wäre, Israel Frieden zu bringen.

Rabin führt die Liste der beliebtesten Premierminister in der israelischen Geschichte an: 30 Prozent nannten ihn als ihren Lieblings-Premier, 22 Prozent Menachem Begin, und David Ben-Gurion hielten 18 Prozent für den besten Premier. Das Institut hatte 2.000 Israelis am Telefon befragt.

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