RAMALLA (inn) – Ein Israeli aus Jerusalem ist am Montag entgegen der Polizeivorschriften in die palästinensische Ortschaft Beit Annan nahe Ramalla gefahren. Er hoffte, dort sein Auto zurückzubekommen, das ihm am Morgen gestohlen worden war.
Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, informierte der Israeli zunächst die Polizei. Die Diebe hätten sich mit ihm in Verbindung gesetzt und ihm mitgeteilt, daß sein Fahrzeug in einem Dorf in der Gegend von Ramalla sei. Zudem erzählte der Bestohlene, er wolle mit einem israelisch-arabischen Mitarbeiter nach dem Auto suchen.
Die Diebe meldeten sich ein zweites Mal und gaben bekannt, daß sich das Auto in Beit Annan befinde. Demzufolge begaben sich die beiden Israelis dorthin. Am Ortseingang stießen sie allerdings auf israelische Polizisten, die sie nicht in das Dorf lassen wollten. Die Polizei kümmere sich um die Angelegenheit, hieß es.
Dennoch ging gegen 22 Uhr bei einem Polizeiposten die Nachricht ein, daß sich ein Israeli in einem Café in Beit Annan aufhalte. Sofort eilten Sicherheitsbedienstete in die Ortschaft und nahmen den Autobesitzer und den Arbeiter fest. Die beiden wurden nach ihrem Verhör freigelassen.
Israelische Sicherheitskräfte gehen davon aus, daß die Palästinenser nicht vorhatten, das gestohlene Fahrzeug zurückzugeben. Vielmehr wollten sie den Israeli nach Ramalla locken und ihn womöglich verletzen.
Ein hochrangiger Polizeisprecher sagte dem aktuellen Dienst der „Jediot Aharonot“: „Jedesmal, wenn Israelis Städte und Dörfer in den Gebieten ohne Abmachung und Genehmigung betreten, begeben sie sich in echte Lebensgefahr. Wir machen immer wieder klar: es ist Israelis verboten, sich dorthin zu begeben.“
