JERUSALEM (inn) – Einem Israeli ist es offenbar gelungen, sich in eine Internetseite des Auslandsgeheimdienstes Mossad einzuhacken. Allerdings konnte er die Informationen, die er erhielt, nicht dechiffrieren.
Der 23jährige steht derzeit vor Gericht, meldet der israelische Rundfunk am Montag.
Der Anklage zufolge hat sich der Mann absichtlich in das System eingehackt. Ein Gerichtssachverständiger bezeichnete den Versuch als „ausgeklügelt“.
Dem widerspricht jedoch die Verteidigung. Der Angeklagte habe im Internet eine Bewerbung an den Mossad abgeschickt. Anschließend habe er sich vergewissern wollen, daß die Sicherheitsvorkehrungen der Internetseiten funktionieren und die Angaben über seine Person nicht in falsche Hände geraten können, heißt es dort.
Wie der Sachverständige mitteilte, gibt es täglich Hunderte Versuche von Hackern, an Informationen der Mossad-Internetseiten zu gelangen. Die meisten kämen allerdings aus dem Ausland.
Die Verteidigung kritisierte, daß der Mossad den Fall vor Gericht gebracht hatte, anstatt die Sicherheit seines Internetauftrittes zu überprüfen.
Einst war der Geheimdienst in hohem Maße auf Geheimhaltung bedacht. Nicht einmal der Name des Mossad-Chefs war bekannt. Gespräche mit Journalisten fanden, wenn überhaupt, in abgeschirmten „sicheren Häusern“ statt. Im September vergangenen Jahres begann der Mossad, per Internet nach Mitarbeitern zu suchen.