Israeli erliegt Verletzungen – Attentate am Wochenende

JERUSALEM (inn) – Der Anschlag mit einem Auto vom vergangenen Mittwoch hat ein Todesopfer gefordert. Ein Grenzpolizist erlag am Sonntag seinen Verletzungen. Unterdessen wurden von Samstag bis Montagmorgen sieben Israelis bei palästinensischen Attentaten verwundet.
An der Tapuah-Kreuzung ist ein Palästinenser mit seinem Auto in eine Gruppe Israelis gefahren

Foto: Wikipedia / Tamar Hajardeni

An der Tapuah-Kreuzung ist ein Palästinenser mit seinem Auto in eine Gruppe Israelis gefahren
Benjamin Ja‘akovovich verstarb am Sonntag in einem Jerusalemer Krankenhaus. Er war schwer verletzt worden, als ein Palästinenser am Mittwoch nahe Hebron mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe Grenzpolizisten gefahren war. Ein weiterer Israeli war bei dem Angriff verwundet worden. Die Eltern des getöteten 19-Jährigen gaben die Organe ihres Sohnes zur Spende frei. Unterdessen hält die Gewaltwelle gegen Israelis an. Am Montagmorgen ging eine Palästinenserin am Elijahu-Kontrollpunkt mit einem Messer auf einen Wachmann los. Sie ignorierte die Warnrufe und Warnschüsse der Sicherheitskräfte und wurde erschossen. Wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet, wurde bei der 23-jährigen eine Notiz für ihre Angehörigen gefunden. Darin heißt es: „Ich beende meinen Weg und ich erreiche das Ende im Besitz meiner vollen geistigen Fähigkeiten, für die Verteidigung meiner Heimat und der jungen Männer und Frauen.“ Weiter schrieb Rascha Awissi: „Ich kann es nicht länger aushalten, das zu sehen. Es ist zu viel für mich.“ Schließlich bat sie ihre Eltern, ihre Brüder und ihren Verlobten um Vergebung. Am Sonntag steuerte ein Palästinenser sein Auto an der Tapuah-Kreuzung westlich von Ariel in eine Gruppe Israelis. Dabei wurden fünf Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer. Der Angreifer wurde erschossen. Bei Beitar Illit im Westjordanland griff eine Palästinenserin einen Wachmann mit einem Messer an. Der Israeli wurde leicht verwundet. Er setzte die Angreiferin mit Schüssen außer Gefecht. Sie wurde schwer verletzt. Ebenfalls am Sonntag stachen zwei Palästinenser nahe der Siedlung Alfei Menasche auf einen Israeli ein. Der 48-Jährige wurde schwer verletzt. Die Angreifer konnten fliehen.

„Schande“ durch Terror überwinden

Mehrere Angriffe der vergangenen Wochen wurden von Frauen verübt. Die israelische Terrorismusforscherin und heutige Likudabgeordnete Anat Barko hatte in israelischen Gefängnissen während der sogenannten „Zweiten Intifada“ mehrere junge palästinensische Frauen befragt, um ihre Motive für geplante Terroranschläge zu erfahren. Anders als bei jungen Männern hätten die Frauen meist persönliche Motive angegeben, darunter enttäuschte Liebe oder weil sie „Schande“ über ihre Familie gebracht hätten. Durch einen Terroranschlag, bei dem sie möglichst Juden umbringen, wollten sie die „Schande“ – etwa eine unerlaubte Schwangerschaft vor der Ehe – überwinden und sich als Märtyrerinnen von der palästinensischen Gesellschaft feiern lassen. Ein berühmter Fall ist Ajat al-Atras aus dem Flüchtlingslager Dehaische bei Bethlehem. Sie sprengte sich vor einem Supermarkt in dem Jerusalemer Viertel Kirijat Jovel im März 2002 in die Luft, tötete zwei Israelis und verletzte weitere 28. Wie sich herausstellte, hatte die 18-jährige unverheiratete Frau ihre Jungfräulichkeit verloren. Sie rehabilitierte sich mit dem Sprengstoffattentat. Heute wird sie als „Schahida“ (Märtyrerin) verehrt. Ihr Portrait mitsamt Pistole und „Arafattuch“ schmückt überlebensgroß eine Brücke vor dem Eingang einer großen UNO-Mädchenschule in dem Flüchtlingslager. (dn/uws)

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