JERUSALEM / AMMAN (inn) – Elf Jahre nach Unterzeichnung des Friedensvertrags hat Israel die gute Zusammenarbeit mit Jordanien gelobt. Kritik an dem Abkommen gab es von Islamisten in dem arabischen Staat.
„Israel hält Jordanien für einen strategischen Partner und ein wichtiges Element bei den Bemühungen, Frieden mit den Nachbarstaaten zu erlangen“, heißt es in einer Mitteilung der israelischen Botschaft in Amman zum elften Jahrestag der Unterzeichnung. Im Jahr 2005 seien der politische Dialog und die Zusammenarbeit auf allen Stufen vertieft worden. So hätten sich ranghohe Beamte getroffen, um den gemeinsamen Kampf gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe zu besprechen.
Protest von Moslem-Bruderschaft
Ein Sprecher der Moslem-Bruderschaft in Jordanien, Dschamil Abu Akbar, kritisierte hingegen die guten israelisch-jordanischen Beziehungen: „Wir sind gegen den Vertrag, weil er dem Interesse des zionistischen Feindes entgegenkommt, der uns kontrollieren will. Aber er dient weder Jordanien noch der arabischen Welt. Im Gegenteil, er ist gegen die arabische Identität, Kultur und Unabhängigkeit.“
Das arabische Volk sei gegen einen Frieden „mit einem Gebilde, das sich arabisches Land aneignet, palästinensische Leute tötet, ihre Häuser zerstört, eine Barriere baut, um palästinensische Gemeinden abzutrennen und sich weigert, das Land aufzugeben, das es vor 38 Jahren mit Gewalt besetzt hat“, sagte Abu Akbar gegenüber der Nachrichtenagentur AP.
Eine Koalition aus 13 Gruppierungen wandte sich gegen die Treffen, in denen der Kampf gegen die Vogelgrippe koordiniert wurde. „Dies ist ein Teil der Normalisierung mit dem zionistischen Feind, und wir verurteilen es“, heißt es in einer Mitteilung. Sie wurde von linken und islamischen Gruppen unterzeichnet, die arabisch-israelische Beziehungen ablehnen. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
Der Friedensvertrag zwischen Israel und Jordanien war am 26. Oktober 1994 unterzeichnet worden. Bis dahin war Ägypten der einzige arabische Staat, der ein solches Abkommen mit Israel hatte.